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Spaß am Experimentieren

Knut van der Vinzburg stellt in Bischofswerda aus. Seine Kunst verwirklicht er bald auch in einer eigenen Kunstschmiede.

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© Wolfgang Schmidt

Von Wolfgang Schmidt

Bischofswerda. Musik ist etwas für die Ohren, Tanz für den Körper und bildende Kunst für Auge und Geist. Der das sagt, ist Knut van der Vinzburg. Er wünscht sich, dass die Besucher seine, jetzt in der Carl-Lohse-Galerie Bischofswerda ausgestellten Werke mit Auge und Geist betrachten.

Wie es der Titel der Schau „Ein Hauch von Surrealismus“ bereits verrät, erwarten den Betrachter vor allem surrealistische und impressionistische Gemälde sowie fantastische Plastiken und Figuren aus Metall, Edelstahl und Holz, die – sich ergänzend – die Galerieräume mit Leben füllen. 38 Exponate sind es insgesamt.

Knut van der Vinzburg, mit bürgerlichem Namen Knut Winkler, wurde 1964 in Magdeburg geboren, war Rammenauer als Schulkind, Berliner als junger Erwachsener und lebt heute mit seiner Familie in Burkau. Bislang eine Wanderschaft zwischen den Welten. Bereits als Kind entdeckte er seine Freude am Malen und am Spiel mit den Farben. Mit zwölf Jahren besucht er den Mal- und Zeichenunterricht bei Rosso Majores, einem renommierten Dresdner Maler und Grafiker, der in Bischofswerda einen Zeichenzirkel leitete. Außer Knut van der Vinzburg gehörten weitere Bischofswerdaer Künstler wie Hellmuth Tischer, Johannes Haase, Bernd Warnatzsch, Falk Nützsche, Rolf Werstler und Jens Hackel zu den Schülern von Majores.

Später erfolgte eine Bewerbung an der Kunsthochschule in Dresden. Knut Winkler wurde abgelehnt, weil seine Arbeiten schon zu skurril waren. Das war aber positiv zu sehen. So konnte er über sehr viele eigene Experimente dorthin gelangen, wo er jetzt angekommen ist.

Metallgestaltung mit Meisterbrief

Angekommen ist van der Vinzburg in der Malerei genau so wie in der künstlerischen Metallgestaltung, mit Meisterbrief. Ein zweigleisiges Spannungsfeld. Er experimentiert viel mit Techniken und Ausdrucksformen. Beim Surrealismus – jener geistigen Bewegung, die sich seit den 1920er-Jahren als Lebenshaltung und Lebenskunst gegen traditionelle Normen äußert – fühlt er sich am wohlsten. Sie hält für ihn ein unerschöpfliches Maß an Gestaltungsmöglichkeiten bereit.

In die Bischofswerdaer Exposition eingefügt wurden auch Arbeiten mit dem Titel „Begegnung“, Gemälde und metallene Skulpturen mit gleichem Inhalt. „Die Figuren sollen gedanklich assoziieren, das Gleiche ausdrücken, die Begegnung der Menschen, freundlich und friedlich“, sagt ergänzend der Künstler.

Ebenso ausgestellt ist das Gemälde „Der Weg zum Strand“, auf Leinwand mit Arylfarbe umgesetzt. Menschenleer und doch belebt von Farben, die flächig gestaltet sind, aber übergangs- und grenzenlos. „Ein Spiel mit (Vor-)Bildern in der Tradition der Expressionisten, welchen auch der Namensgeber der Bischofswerdaer Galerie, Carl Lohse, zugerechnet wird“, so wertete Laudator Eckhardt Häusgen zur Ausstellungseröffnung.

Ständig auf der Suche

Und Knut van der Vinzburgs Schaffenszeit soll noch lange nicht das Ende sein. Er ist ständig auf der Suche nach neuen Techniken, Motiven und Ideen. „Der Anspruch an mich wächst mit der Erfahrung des Schaffens neuer Werke“, so sein Credo. Damit meint er neue Themen aufzugreifen, die wachrütteln, zum Nachdenken anregen, Missstände aufzeigen und ansprechen. Er will Probleme dieser, unserer Welt hinterfragen und auch immer mehr die eigene Gefühlswelt mit zum Ausdruck bringen. „Ein Hauch von Surrealismus“ – der Titel der Ausstellung ist Programm. Und der Künstler selbst: voll und ganz real, wie bei seiner Arbeit als Kunstschmied. Demnächst wird Knut van der Vinzburg seine eigene, die „Kunstschmiede Winkler“ in Säuritz eröffnen. Man darf darauf gespannt sein.

Die Ausstellung in der Carl-Lohse-Galerie Bischofswerda, Dresdener Straße 1 ist bis zum 30. April zu sehen. Öffnungszeiten: dienstags und donnerstags 12 – 18 Uhr, freitags 10 – 15 Uhr sowie sonntags 13 – 17 Uhr. Die Exponate sind verkäuflich.

www.mal-kunst.dewww.derkunstschmied.de