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Spendenaktion für die Großdubrauer Feuerwehr

Die Kameraden werben mit einem auffälligen Maskottchen um Unterstützung. Die Sparkasse gibt Starthilfe.

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© Uwe Soeder

Von Kerstin Fiedler

Sie ist ins Seniorenalter gekommen und sucht einen neuen, ruhigen Alterssitz. Treu, schnuckelig, beliebt, sauber, nicht übermäßig gefräßig, ein wahrer Hingucker – so wird das riesige rote Plasteschwein der Kreissparkasse Bautzen beschrieben, das ein neues Zuhause gesucht hat. Bisher war es bei Veranstaltungen der Bank präsent. Sieben Bewerbungen gab es im Internet – die Feuerwehr Großdubrau gewann per Losentscheid. Und freut sich, dass das Riesenschwein gleich noch mit einer Spende gefüttert wurde.

Vor allem die Arbeit der Jugendfeuerwehr soll mit dem Geld unterstützt werden. Und so kommt Sau-Sanne in den Eingangsbereich des Feuerwehrgerätehauses. Es wird zum Sparschwein umfunktioniert und bekommt einen Schlitz in den Rücken. Großdubraus Bürgermeister Siegfried Schuster (UWV) freut sich über das neue Maskottchen der Feuerwehr. „Die Arbeit der Kameraden ist nicht selbstverständlich. Und gerade die Ausbildung der Kinder und Jugendlichen nimmt viel Zeit in Anspruch“, sagt er.

Gemeindewehrleiter Thomas Ruppelt ist froh, dass fünf Kameraden die Qualifizierung zum Jugendwart haben. „Es hängt allerdings viel Freizeit dran, und unsere Kameraden haben zum Glück alle Arbeit“, so Ruppelt. Insgesamt sind 30 Kinder und Jugendliche in der Jugendfeuerwehr Großdubrau, davon fast die Hälfte Mädchen. Noch werden sie in Crosta, Sdier und Großdubrau betreut. „Ich denke aber, dass wir eine starke Gemeinde-Jugendfeuerwehr in Großdubrau konzentrieren müssen, denn die Nachwuchsarbeit ist für die gesamte Feuerwehr wichtig“, sagt Thomas Ruppelt. Zwei bis drei Kameraden rücken jährlich in die aktive Wehr nach.

Um Nachwuchs wird auch an den Schulen geworben. Die Fünftklässler der freien Mittelschule bekommen zum Beispiel zu Beginn ihres Schuljahrs eine Führung im Gerätehaus. Bis vor zwei Jahren gab es eine Arbeitsgemeinschaft Brandschutz. Doch das war nicht mehr zu stemmen. „Dazu braucht man ja auch jemanden, der pädagogisches Geschick hat“, sagt der Gemeindewehrleiter, der diese Stelle seit 2009 ausfüllt. Der 36-Jährige weiß aus eigener Erfahrung, dass die Kameraden, die von klein auf in der Feuerwehr sind, diese Arbeit auch am besten leisten können.

„Das Verständnis, dass das einzig Freiwillige bei der Feuerwehrarbeit der freiwillige Eintritt ist, haben sie dann schon“, sagt Sandro Hutnik, selbst bei der Feuerwehr aktiv. Denn wer einmal dabei ist, hat dann Pflichten, angefangen von der Ausbildung bis zum Einsatz. Außer dem guten Gefühl, etwas für andere getan zu haben, bekommen sie nichts. „Die Aufgaben werden immer komplexer“, sagt Hutnik. Und als Gemeinderat weiß er auch, wie teuer die Feuerwehr ist. Deshalb sind die Großdubrauer froh, jetzt ein überdimensionales Sparschwein zu haben, das die Leute animieren soll, zu spenden. Schließlich nutzen viele Bürger die Räume der Feuerwehr.

Das Gerätehaus, das 2008 eingeweiht wurde, ist eine Zukunftsinvestition, sagen Gemeindewehrleiter und Bürgermeister. Schließlich haben die 90 aktiven Feuerwehrleute – insgesamt sind es über 200 Mitglieder – eine Fläche von 54 Quadratkilometern und 20 Ortsteilen zu betreuen. Im Jahr sind das zwischen 25 und 30 Einsätzen. Das größte Problem ist die Sicherung der Tageseinsatzbereitschaft. Zum Glück werden Kameraden anderer Wehren, die in Großdubrau arbeiten, mit alarmiert.