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Spreeradweg: Protest gegen Verlegung

Bisher verlief die Strecke durch die Niederguriger Teiche. Jetzt hat der Kreis eine neue Route ausgeschildert. Die Gemeinde wehrt sich.

Von Carmen Schumann
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Touristen auf dem Spreeradweg äußern sind immer wieder begeistert über den reizvollen Abschnitt durch die Teiche zwischen Niedergurig und Doberschütz. Doch jetzt wurde die Strecke umverlegt.
Touristen auf dem Spreeradweg äußern sind immer wieder begeistert über den reizvollen Abschnitt durch die Teiche zwischen Niedergurig und Doberschütz. Doch jetzt wurde die Strecke umverlegt. © SZ/Uwe Soeder

Malschwitz. Der Spreeradweg ist nicht nur ein Fernradweg, der von Touristen genutzt wird, sondern er ist auch Schul-, Arbeits- und Einkaufsweg für die Einwohner der Gemeinde Malschwitz. Nach der vom Bautzener Landratsamt Mitte August verfügten Umverlegung des Spreeradweges sowie der regionalen Hauptradroute „Sorbische Impressionen“ im Bereich der Teiche zwischen Niedergurig und Doberschütz schlägt die Empörung hohe Wellen.

Für mindestens zwei Jahre sollen die Strecken jetzt über Quatitz und Großdubrau führen. Es werde aber auch eine dauerhafte Umverlegung der Route geprüft, "da es in der Vergangenheit bereits mehrfach Probleme in dem Bereich gab", heißt es in einer Pressemitteilung, die das Landratsamt im Zusammenhang mit der Wege-Verlegung herausgegeben hat.

Bürgermeister von Verlegung überrascht

Etliche Einwohner kamen deshalb am Mittwoch zur Sitzung des Malschwitzer Gemeinderats, um ihren Ärger Luft zu machen. Dabei haben sie die Gemeindeverwaltung und Bürgermeister Matthias Seidel (CDU) auf ihrer Seite. Er war während seines Urlaubs von der Entscheidung des Kreiswegewartes überrascht worden. Matthias Seidel brachte in der Sitzung seine Meinung zum Ausdruck, dass das Landratsamt falsch reagiert habe, indem es die Umverlegung der Radwege anordnete. „Es hat uns damit einen Bärendienst erwiesen“, sagte er. Er habe nach seinem Urlaub umgehend einen Rechtsanwalt beauftragt, die Angelegenheit zu prüfen.

„Wir sind der Auffassung, dass wir als Gemeinde für die Wege zuständig sind“, bekräftigte der Bürgermeister. Man werde auf alle Fälle das Widerspruchsverfahren weiterführen. Unklar sei, weshalb als Grund für die Umverlegung zweijährige Baumaßnahmen durch den privaten Grundeigentümer, der die Teiche vor etwa sechs Jahren erworben hat, genannt werden. Denn alle Baumaßnahmen, die länger als zwei Monate dauern, seien genehmigungspflichtig. Der Bauvertrag müsse deshalb genau geprüft werden.

Malschwitzer wollen sich zur Wehr setzen

Während der Gemeinderatssitzung wurde nach Lösungen gesucht, wie man sich am besten zur Wehr setzen könnte. So wurde vorgeschlagen, dass die Ortschaftsräte Unterschriftensammlungen organisieren könnten, möglicherweise auch online. Es sollte angestrebt werden, eine Einwohnerversammlung zu organisieren, bei der alle an der die Wege-Umverlegung Beteiligten an einen Tisch gebeten und mit den Anliegen der Einwohner konfrontiert werden. Nachgedacht wird auch über die Möglichkeit, eine einstweilige Verfügung anzustreben. Außerdem kam das Ansinnen auf, das Thema offiziell auf die Tagesordnung der nächsten Gemeinderatssitzung zu heben.

Matthias Seidel bat die Gemeinderäte und die Bürger noch um etwas Geduld. Zunächst müsse abgewartet werden, was der  Rechtsanwalt zu dem Thema sagt. „Ich halte Euch auf dem Laufenden“, versicherte der Bürgermeister. 

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