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Endspurt beim Stadtumbau in Döbeln

An der Fronstraße wird noch ein Verbindungsweg mit Spielplatz gebaut. Aber was kommt danach?

Von Jens Hoyer
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Der Ausbau des Weges zwischen Fronstraße und Zwingerstraße mit Stadtumbaumitteln wird in etwa drei Wochen beendet. Hier entsteht auch ein kleiner Spielplatz.
Der Ausbau des Weges zwischen Fronstraße und Zwingerstraße mit Stadtumbaumitteln wird in etwa drei Wochen beendet. Hier entsteht auch ein kleiner Spielplatz. © Jens Hoyer

Döbeln. Döbelns Baudezernent Thomas Hanns hat ein altes Foto dabei. Ein hässlicher grauer Wohnblock steht auf der einen Seite des Weges, eine fensterlose Hauswand auf der anderen. Weil die Leute aus ihren Wohnungen immer auf diese Wand schauten, wurde der Block im Volksmund ironisch „Blindenheim“ genannt. Vor 14 Jahren war er mit Stadtumbaumitteln abgerissen worden.

„Da sieht man, dass Rückbau manchmal auch etwas Positives ist“, sagte Grit Preusche, zuständig für Städtebauförderung im Staatsministerium für Regionalentwicklung. Sie begleitete Staatsminister Thomas Schmidt (CDU) bei einem Besuch in Döbeln. Etwa 20 Millionen Euro Sanierungs- und Stadtumbaumittel seien seit 1990 nach Döbeln geflossen, sagte Schmidt. Die Sanierungsgebiete sind mittlerweile Geschichte. Und auch der Stadtumbau liegt in den letzten Zügen.

Eines der letzten Vorhaben hat Oberbürgermeister Sven Liebhauser seinen Gästen vorgestellt. Gerade wird die Verbindung zwischen Fronstraße und Zwingerstraße ausgebaut. Auf der Fläche, auf der eben jener Wohnblock aus dem Jahr 1978 stand, werden ein neuer Weg und ein kleiner Spielplatz gebaut. Die Flächen sind gepflastert, der Weg mit Granitplatten ausgelegt. Zehn Bäume werden neu angepflanzt. Unter die Spielgeräte kommt noch ein Gummibelag als Fallschutz. „In drei Wochen sind wir fertig“, sagte der Vertreter der Firma Hoff, die den Auftrag umsetzt.

Die Kosten von rund 200.000 Euro finanziert die Stadt zum großen Teil noch mit Stadtumbaumitteln. An der Schillerstraße gegenüber Kaufland will die Stadt noch in diesem Jahr einen bisher nur geschotterten Parkplatz befestigen lassen, sagte Hanns. Auch ein privater Hausbesitzer bekommt noch Geld für ein Bauvorhaben. Bisher ist das Interesse der Hausbesitzer im Stadtumbaugebiet, dem sogenannten Gründerzeitviertel, an dem pauschalen Zuschuss eher verhalten. „Wir hoffen ja, dass noch ein paar Hausbesitzer anbeißen“, so Hanns.

Das Stadtumbauprogramm läuft 2021 aus. Im Nachfolgeprogramm soll es um „lebendige Zentren“ gehen, sagte Liebhauser. „Da haben wir schon einige gute Ideen, um die Attraktivität von Döbeln zu bewahren.“ Drei neue Förderprogramme sollen in diesem Jahr noch ausgeschrieben werden. Döbeln wird sich voraussichtlich wieder bewerben.

„In Döbeln spielt auch der Hochwasserschutz eine wichtige Rolle. Das ist ein Riesenkraftakt“, sagte Staatsminister Schmidt. Er erhofft sich aus dem Konjunkturprogramm des Bundes Geld für die Regionalentwicklung. Auch, dass die europäischen Efre-Fördermittel auf einem hohen Niveau bleiben und weiter genügend Geld im sogenannten Laeder-Programm zur Verfügung steht.

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