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Stahl und Bergbau verbinden

Freital. Der Stempel auf der Urkunde zeigt noch Hammer und Zirkel im Ährenkranz. Unterschrieben haben Walter Daehn, damals Bürgermeister von Freital, und Friedhelm van den Mond als Oberbürgermeister von...

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Freital. Der Stempel auf der Urkunde zeigt noch Hammer und Zirkel im Ährenkranz. Unterschrieben haben Walter Daehn, damals Bürgermeister von Freital, und Friedhelm van den Mond als Oberbürgermeister von Oberhausen.
Vor zehn Jahren, am 26. März 1990, besiegelten die beiden Oberhäupter amtlich die Städtepartnerschaft von Freital und Oberhausen. Doch Kontakte bestanden nicht erst seit der Wende: Schon in den 80-er Jahren, noch zu DDR-Zeiten, bahnten sich Städtepartnerschaften zwischen Ost und West an, erinnert sich der heutige Freitaler Oberbürgermeister Klaus Pollack (SPD). Hintergrund: Ein Besuch des DDR-Staatschefs Erich Honecker im Saarland lockerte die Starre der Ost-West-Beziehungen auf. Mit dem Freitaler Vertrag begann ein reger Austausch auf Verwaltungsebene: Schützenhilfe aus den alten für die neuen Bundesländer, Schulungen, die Freitaler Feuerwehr bekam Oberhausener Fahrzeuge geschenkt . . . Stahl und Bergbau als gemeinsames Bindeglied brachten die beiden Städte zusammen, erklärt Alt-Stahlwerker Konrad Wenk (SPD) vom Freundeskreis Oberhausen. Der Freitaler Kreis, gegründet nach der Unterzeichnung des amtlichen Vertrages, bildete die private Ebene der Städtepartnerschaft. Delegationen fuhren hin und her, erste Kontakte gab es schon im Januar 1990 auf SPD-Ebene, erinnert sich Wenk.
Der erste Schnitt kam mit der Währungsunion: "Viele gingen weg, zwei Drittel der Leute hatte kein Interesse mehr", sagt Wenk. Dass der Kreis überlebte, sei der Diplomwirtschaftlerin Christa Schulze zu verdanken, betont Wenk: Sie meldete den Freundeskreis als Verein an. Regelmäßige Treffen wurden zur Tradition - Kontakte auf Vereinsebene, Schüleraustausch oder private Besuche. Höhepunkte waren der Besuch der Oberhausener Delegation zur 75-Jahr-Feier Freitals 1996 und der Freitaler Gegenbesuch zur 125-Jahr-Feier in Oberhausen 1999, erinnert sich Vereinsvorsitzende Christa Schulze. "Der Schüleraustausch ist allerdings ein bisschen eingeschlafen."
Doch den Verein plagen noch ganz andere Sorgen: Städtepartnerschaften innerhalb Deutschlands werden künftig nicht mehr gefördert, wissen Konrad Wenk und Christa Schulze. Nun müssten sich die Städte entscheiden, ob die Partnerschaft weiter bestehen soll. Aber eines ist für Christa Schulze klar: "Die persönlichen Kontakte bleiben auf alle Fälle." (SZ/al)

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