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Strabag soll am Mortelbach bauen

Hochwasserschäden am Fluss sind zu beseitigen. Zu welchen Bedingungen, entscheidet der Technische Ausschuss.

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Von Marcus Herrmann

Der Mortelbach muss saniert werden. Der Fluss, der in Grünlichtenberg entspringt und in Waldheim endet, ist in einem schlechten Zustand. Wie Nancy Göhler von der Unteren Wasserbehörde des Landratsamtes Mittelsachsen dem DA sagte, ist der Bach aus ökologischer Sicht problematisch. Die chemische Zusammsetzung des Wassers bekomme keine gute Bewertung. „Vor allem bei Niedrigwasser erreichen Sohle, Umland und Ufer zusammen eher schwache Noten laut Wasserrahmenrichtlinie“, sagte Göhler.

Und auch in Sachen Hochwasserschutz ist noch einiges zu verbessern. Bereits im letzten Jahr stellte das Planungsbüro Melioplan fest, dass etwa zwei Meter hohe Staumauern gebaut werden müssen, um das Wasser zunächst zu sammeln und dann kontrolliert abfließen zu lassen.

Baubeginn im Februar

Außerdem soll der geringere Abfluss des Bachwassers durch die Umgestaltung der Sohle mit natürlichen Materialien mithilfe der Becken ausgeglichen werden, erklärte Thilo Bochmann von Melioplan.

Bevor möglichst noch in diesem Jahr mit diesen Maßnahmen begonnen werden kann, steht erst einmal die grundsätzliche Hochwasserschadensbeseitigung an. „Das soll nun recht schnell passieren. Zunächst geht es nur um die Beseitigung der unmittelbar durch das Hochwasser entstandenen Schäden, etwa Ablagerungen oder Steinschüttungen am Flussufer“, teilte die zuständige Sachberaterin der Stadtverwaltung Heike Stecher mit.

Noch im Februar sollen die Bauarbeiten am Fluss losgehen. Die dafür notwendige Ausschreibung hatte die Stadt Ende letzten Jahres veranlasst. Fünf Firmen meldeten sich daraufhin. Das wirtschaftlichste Angebot hat die Strabag AG abgegeben.

Deren Angebotssumme beträgt etwa 27 600 Euro. Die Strabag ist Marktführer im deutschen Verkehrswegebau. In dem Betrieb mit Stammsitz in Wien arbeiten täglich etwa 12 000 Mitarbeiter im Asphalt- und Betonstraßenbau, im Bahnbau, im Anlagen-, Kanal- und Rohrleitungsbau, in der Umwelttechnik und der Herstellung und Verwertung von Baustoffen. Ob die Arbeiter am Mortelbach tatsächlich bald loslegen können, darüber entscheidet der Technische Ausschuss am Donnerstagabend. Stimmen die Ausschussmitglieder zu, dann wird die Strabag von Februar bis Ende April die größten Schäden beseitigen. Für die Maßnahme, die der grundsätzlichen Revitalisierung des Mortelbaches in den kommenden Jahren vorausgeht, liegt der Stadt ein Zuwendungsbescheid der Sächsischen Aufbaubank (SAB) vor. Wie hoch die Zuwendung genau ist, dazu machte die Stadtverwaltung keine Angaben. Dass der Maßnahme die Zustimmung erteilt wird, gilt aber als sicher.

Sobald Ende April die groben Nachwehen des Hochwassers von 2013 beseitigt sind, plant die Stadt weitere Schritte, um den Zustand des Baches abschnittsweise zu verbessern. So soll zunächst die Mittelwasserrinne bis zur Einmündung in den Gebersbach zurückgebaut und durch natürliche Baustoffe ersetzt werden. Anschließend wird im Bereich auf Höhe des Pennymarktes der treppenartige Wasserfall umgestaltet. Beide Maßnahmen könnten noch in diesem Jahr abgeschlossen werden. Für 2016 soll dann im Bereich Schmiedebach die Wasserrinne verlegt und die Uferbefestigung teilweise abgebrochen werden. Der letzten Abschnitt – an der Mortelstraße bis zur Kreuzung Ost- und Auestraße ist eine natürliche Sohle geplant – ist erst für das übernächste Jahr vorgesehen. Das Gesamtkosten für die Umgestaltung liegen bei circa 1,6 Millionen Euro.