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Streik in Freitals Postbank-Filiale vorerst beendet

Der Standort Am Markt ist seit gestern wieder offen. Eine Einigung mit dem Arbeitgeber gibt es aber noch nicht.

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Von Tobias Winzer

Die Mitarbeiter der Postbank in Sachsen, Sachsen-Anhalt sowie Teilen von Brandenburg und Thüringen haben gestern ihren dreitägigen Streik beendet. Damit ist auch die Freitaler Filiale Am Markt wieder offen. „Der Ausstand ist unterbrochen worden“, sagt der zuständige Mitarbeiter der Gewerkschaft Verdi Marko Wunderlich. Mit dem Eigentümer, der Deutschen Bank, habe es aber keinerlei Gespräche gegeben. „Deswegen ist in den nächsten Tagen mit einer Fortsetzung zu rechnen.“

„Es geht den Mitarbeitern vor allem um einen längeren Kündigungsschutz“, sagt Wunderlich. Angesichts eines möglichen Verkaufs der Postbank durch die Deutsche Bank fürchten die Beschäftigten um ihre Arbeitsplätze. Im festgefahrenen Tarifkonflikt fordert die Gewerkschaft einen Kündigungsschutz bis 2020 und fünf Prozent mehr Geld. Das lehnt der Arbeitgeber ab.

Die Deutsche Bank ist auf Kurssuche. Und die Postbank, an der die Deutsche Bank Ende 2010 die Mehrheit übernommen hatte, scheint zu großer Ballast auf dem Weg zu sein. Seit Herbst wird über die Zukunft der Tochter spekuliert, die deutschlandweit etwa 14 Millionen Kunden hat. Dem Vernehmen nach werden zurzeit noch zwei Varianten diskutiert: die Aufspaltung des Konzerns in eine Unternehmer- und eine Privatkundenbank inklusive Postbank – oder ein Verkauf der Postbank. Für die 14 800 Beschäftigten der „gelben“ Bank, wie die Postbank auch intern bei der „blauen“ Deutschen Bank gerne genannt wird, ist es eine nervenaufreibende Hängepartie .

„Den Filialmitarbeitern gefällt die Situation auch nicht“, sagt Wunderlich. „Aber letztlich geht es mit dem Kündigungsschutz auch darum, dass solche Filiale, wie die in Freital langfristig erhalten bleiben.“ Die Schließung der Postbank-Filiale in den vergangenen Tagen hatte auch dazu geführt, dass zahlreiche Pakete, die dort zwischengelagert wurden, nicht abgeholt werden konnten. Zum Teil wurden sie zwischenzeitlich in andere Post-Geschäftsstellen, zum Beispiel in die Papeterie Knauer in der Deuben, geschickt. „Dafür eine Lösung zu finden, ist Sache der Postbank und der Deutschen Bank. Dafür ist der Arbeitgeber zuständig“, sagte Wunderlich. (mit dpa)

Die Postbank-Filiale ist wochentags von 9 bis 12 Uhr und von 14.30 bis 18 Uhr sowie am Sonnabend von 9.30 bis 11.30 Uhr geöffnet.