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Süße Sünde von Meisterhand

Zur Vogelhochzeit hatten die Bäckereien gut zu tun. Über das Ergebnis freuen sich vor allem die Kinder.

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Von Bernhard Donke

Wie alle Jahre um die Zeit vor der sorbischen Vogelhochzeit am 25. Januar roch es in den hiesigen Bäckereien nach süßem Gebäck. So auch bei Bäckermeister Siegfried Rentsch in Gebelzig. In dem Familienbetrieb wird es seit 1907 in dritter Generation hergestellt.

In der Gebelziger Chronik des Kantors, Lehrers und Heimatforschers Willy Schulze (1892-1957) wird erwähnt, dass es das Vogelhochzeitsgebäck bereits seit dem ausgehenden 19. Jahrhundert gibt. Wenn auch damals sicherlich die Zutaten nicht ganz so gehaltvoll gewesen sein werden, geschmeckt haben muss es den Kindern auf alle Fälle. Denn sonst würde sich der Brauch zur Vogelhochzeit, für die Kinder süßes Gebäck und Zuckerschaummasse herzustellen, nicht gehalten haben. Heute gesellen sich zu diesem süßen Gebäck noch Vogelnester und Vögel aus Mürbeteig mit Schokoladenüberzug hinzu.

Nach altem Brauch stellen am Vortag der Vogelhochzeit die Kinder am Abend ihre Teller vor die Haustüren oder auf die Fensterbänke. Die Vögel legen dann ihre Gaben – das süße Gebäck und die Zuckerwaren – darauf und bedanken sich so bei den Kindern für die liebevolle Winterfütterung.