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Aus für den einzigen Freitaler Suppenladen

Das Bistro hatte erst 2018 eröffnet. Ehemalige Kunden will die Betreiberin nach Freiberg locken. Dort hat sie jetzt auch ein Café.

Von Daniel Krüger
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Der Eindruck täuscht: Von außen sieht der Freitaler Suppenladen aus wie immer. Doch seit Jahresbeginn wird hier nichts mehr gelöffelt.
Der Eindruck täuscht: Von außen sieht der Freitaler Suppenladen aus wie immer. Doch seit Jahresbeginn wird hier nichts mehr gelöffelt. © SZ/Daniel Krüger

Die aussterbende Gastronomie ist in Sachsen immer wieder ein Thema, das viel Aufmerksamkeit auf sich zieht. Nun hat es auch den Freitaler Suppenladen erwischt. 

Erst Anfang 2018 hatte die ehemalige Mitarbeiterin der "Rollmopsschänke", Claudia Fischer, das Bistro eröffnet - mit großen Hoffnungen. So standen nicht nur Senf-Eier-Suppe und Makkaroni-Eintopf auf der Speisekarte.

Fischer wollte mit Öffnungszeiten ab acht Uhr morgens und Frühstücksdonuts auch hungrige Freitaler und Pendler auf dem Weg zur Arbeit locken. Doch seit dem Jahreswechsel ist nun offiziell Schluss. 

Zu den Hintergründen der Schließung möchte sich Fischer auf Anfrage von Sächsische.de offiziell nicht äußern. Sie verweist auf den Zettel, den sie an der Eingangstür des Ladens an der Dresdner Straße 210 angebracht hat. 

Nur dieser Zettel verrät, dass hier nicht mehr frisch gekocht wird.
Nur dieser Zettel verrät, dass hier nicht mehr frisch gekocht wird. © SZ/Daniel Krüger

Für das "entgegengebrachte Vertrauen" dankt Fischer hier ihrer Kundschaft und informiert: "Der Suppenladen bleibt ab dem 01.01.2020 geschlossen". Gerne könnten Fans ihrer selbst gekochten Mahlzeiten sie aber in ihrer anderen Filiale, im Suppenladen Freiberg besuchen kommen. 

Den Imbiss in Freiberg betrieb Fischer schon vor der Eröffnung in Freital, er besteht seit mittlerweile sechs Jahren. Trotzdem zeigen sich die Kunden von der Schließung enttäuscht. "Das ist schade. Es hat immer sehr gut geschmeckt.", schreibt eine Nutzerin auf Facebook. 

Hier hatte der Suppenladen Freital mit 4,6 von fünf Punkten eine überdurchschnittlich gute Bewertung. Das Angebot, doch in Zukunft nach Freiberg zu kommen, überzeugt eine andere Nutzerin nicht. "Schade, leider zu weit weg", schreibt diese. 

Möglicherweise lag es aber auch gar nicht an mangelnder Beliebtheit, dass Fischer ihr Bistro dicht gemacht hat. Seit Juni 2019 führt die Gastronomin als "Fräulein Wächterhaus" nämlich auch das wiedereröffnete "Cafe im Grünen" in der Nähe des Freiberger Landratsamts. 

Während Fischer ihren gastronomischen Fokus also zu hundert Prozent auf die Silberstadt legt, hat Freital mit der Schließung auch seinen einzigen Suppenladen verloren. Wie es mit den Räumen in der Dresdner Straße 210 weitergeht, ist indes unklar. Fischer selbst hat den Laden noch nicht geräumt, Tische, Stühle und Dekoration sehen noch immer so aus, als sei morgen hier wieder geöffnet.  

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