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Talsperre beliebt bei Touristen

Zwar lockt die Talsperre Touristen an, doch in Waldheim könnten es mehr sein. Ein Werbekonzept soll das ändern.

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Von Maria Lotze

Ferienzeit ist Reisezeit. Bei den Urlaubern gefragt ist die Talsperre Kriebstein. Die Campingplätze in Kriebstein, Lauenhain und an der Mittweidaer Aue sind bereits jetzt gut besucht. „In Lauenhain haben wir schon Probleme, größere Gruppen anzunehmen“, sagt Thomas Caro, der Geschäftsführer des Zweckverbandes Kriebstein Talsperre. Die aktuelle Saison sei laut den Parkplatz- und Fahrgastzahlen gut angelaufen. „Es gibt eine wesentliche Steigerung gegenüber dem Vorjahr“, so Caro.

Zwar nicht voll belegt, aber doch gut angenommen wird laut Managerin Anke Zaspel das Hotel am Kriebsteinsee. Angemessen sei die Nachfrage auch bei den Bungalows der Kriebsteiner Gaststätte Waldidyll, wie Mitarbeiterin Ramona Gräfe sagt. Was ihren Gästen in Kriebstein jedoch fehlt, ist ein Bad. „Wenn ich am Wasser Urlaub mache, will ich auch baden“, so Gräfe.

Noch freie Kapazitäten gibt es in der Jugendherberge Falkenhain, auch wenn diese gut ausgelastet sei, wie Leiterin Doreen Nitzschke sagt. Neben Schulklassen übernachten auch Vereine, Musiker, Behindertengruppen sowie Familien und Schüler in der Ferienfreizeit in der Herberge. Wie auch bei den anderen Unterkünften kommen die meisten Besucher aus Sachsen oder den benachbarten Bundesländern. Nur hin und wieder reist jemand aus dem Ausland an. 2013 waren 6 300 Gäste in Falkenhain. Vieles ließe sich laut Nitzschke für die Touristen an der Talsperre noch verbessern. So fehle beispielsweise ein Hallenbad oder eine Halle, in der bei Regen Sport gemacht werden kann. „Die Spielplatzsituation rund um die Talsperre ist sehr schlecht. Die Ausschilderung und teilweise auch der Zustand der Wanderwege sind mangelhaft“, fügt Nitzschke hinzu.

Dass an den Wanderwegen etwas getan werden muss, ist Geschäftsführer Caro klar. Neben dem Verschleiß haben die Mitarbeiter des Zweckverbandes immer wieder mit Vandalismus auf den Wegen zu kämpfen. „Geländer werden abgetreten, Schilder abgerissen“, erklärt Caro. Um die Wege in Ordnung zu halten, sei der Zweckverband auf freiwillige Helfer angewiesen.

Während die Kriebsteiner ganz zufrieden mit den Touristenzahlen sind, ist die Situation in Waldheim anders. Hier wünschen sich Hoteliers und Betreiber von Ferienwohnungen mehr Touristen. „Für den Sommer haben sich nur ein paar angekündigt“, sagt Dirk Hanicke von der Villa Goldene Höhe. Das Hotel sei zwar gut besucht, doch meist seien es Geschäftsreisende, die ein Zimmer beziehen. Gleiches gilt für das Hotel Goldener Löwe am Niedermarkt. Ähnlich sieht es bei Elke Zschäbitz aus. Sie vermietet an der Wiesenstraße 1 eine Ferienwohnung. „Zu uns kommen nur wenige Urlauber“, sagt die Vermieterin. Oft kämen Monteure oder Gäste, die Verwandte in der Stadt besuchen. „Die Region hat viel Potenzial, aber wir sind eben kein Schwarzwald“, sagt Zschäbitz. In der Touristeninformation herrscht trotzdem reger Betrieb. Die Nachfrage nach Führungen im Rathaus, durch die Stadt sowie im Kellerberg, sei groß, sagt Katja Treppschuh, die Leiterin des Waldheimer Kulturzentrums. Oft werde auch nach Übernachtungsmöglichkeiten gefragt.

Etwas mehr als 1,9 Millionen Übernachten gab es 2013 im gesamten Burgen- und Heideland. Die Zwei-Millionen-Marke wird wohl auch 2014 nicht geknackt werden, meint Dr. Katharina Sparrer, die Geschäftsführerin des Tourismusverbandes. „Die Reiselust hat nachgelassen. Aber ich kann nicht sagen, woran das liegt.“ Zurzeit werde an einem neuen Marketingkonzept gearbeitet, um die Region zukünftig besser zu vermarkten. Ende September soll es fertig sein.