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Telekom bringt schnelles Internet

Das Unternehmen prüft, wo der neue Sendemast am besten steht. Die Gemeinde hat schon ein Grundstück angeboten.

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Von Romy Kühr

Es tut sich was an der Internetfront in Oppach. Nachdem Einwohner sich über die zu langsame Verbindung beschwert, Unterschriften gesammelt und die Gemeinde sich mehrere Monate lang bei verschiedenen Anbietern um die Aufrüstung der Technik vor Ort bemüht hatte, gibt es nun einen Lichtblick. Die Telekom hat mit der Gemeinde Kontakt aufgenommen.

Der Telefon- und Internetanbieter hat in einem offiziellen Schreiben nach einem Ersatzstandort angefragt, berichtet Bürgermeister Stefan Hornig auf Nachfrage der SZ. Ersatz braucht sie demnach für den vorhandenen Sendemast auf dem Privatgrundstück des Biomarktes an der August-Bebel-Straße. Laut Telekom ist dieser Mast in Zukunft nicht mehr nutzbar. Sie sucht einen Standort für eine GSM/LTE-Sendeanlage zur mobilen Versorgung. GSM bedeutet „Global System for mobile communication“ und ist ein Standard für volldigitale Mobilfunknetze. Die GSM-Technik wird zum mobilen Telefonieren und Versenden von Kurzmitteilungen genutzt, während die LTE-Technik (Long Term Evolution) für den Internetempfang zuständig ist.

Die Gemeinde will der Telekom ein gemeindeeigenes Grundstück am oberen Teil des Fuchsweges anbieten. Das befindet sich ganz in der Nähe des bisherigen Maststandortes am Biomarkt. Der Technische Ausschuss des Gemeinderates hat dem zugestimmt. Ein Vertreter der Telekom hat das Grundstück auch schon besichtigt, berichtet Stefan Hornig. „Derzeit läuft die Prüfung, ob das Grundstück sendetechnisch geeignet ist“, so der Bürgermeister. Falls es sich eignet und Gemeinde und Telekom sich einigen, würde ein Nutzungsvertrag über 15 Jahre abgeschlossen. Ein Verkauf des Grundstücks steht nicht zur Debatte, sagt Stefan Hornig.

Parallel zum Grundstücksangebot hat der Technische Ausschuss dem Gemeinderat empfohlen, eine Bedarfs- und Verfügbarkeitsanalyse in Auftrag zu geben. Spezialisierte Ingenieurbüros führen solche Prüfungen durch. Sie ermitteln, wie hoch der Bedarf vor Ort ist – also wer das Angebot einer schnellen Datenübertragung überhaupt nutzen will. Es wird festgestellt, was vor Ort verfügbar ist, wie aufgerüstet werden könnte und was das kostet. Die Internetanbieter machen von den Ergebnissen solcher Analysen abhängig ob und wie viel sie in neue Technik investieren. Denn das lohnt sich für sie nur, wenn sie vor Ort auch genügend Kunden finden, die dann Verträge über entsprechende Nutzungstarife mit ihnen abschließen. Immerhin hat die Gemeinde Oppach nun mit der Telekom einen potenziellen Partner gefunden. Andere Anbieter interessierten sich nicht für einen Ausbau am Standort Oppach.

Die Kosten für eine solche Analyse werden etwa 15 000 Euro betragen, sagt Stefan Hornig. Davon können 90 Prozent gefördert werden. Die verbleibenden 1 500 Euro Eigenmittel sollen noch in den Haushalt für 2013 aufgenommen werden. Die Haushaltsberatungen im Gemeinderat laufen derzeit. Erst in dieser Woche hatte sich der Oppacher Gemeinderat zu einer nichtöffentlichen Klausurberatung getroffen, in der die Finanzen der Gemeinde Thema waren. Hier stand der Haushaltsentwurf auf dem Prüfstand. Der Haushaltsbeschluss soll dann in der nächsten Sitzung des Gemeinderates Ende des Monats folgen.

Die nächstgelegenen LTE-Masten der Telekom stehen derzeit in Kubschütz und Preuschwitz. Man geht allgemein davon aus, dass sie einen Radius von etwa zwölf Kilometern abdecken.