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Trauring-Spezialisten ziehen auf Oschatzer Straße

Susann Dahten und Thomas Augustin verkaufen zwar gern Trauringe. Aber privat leben sie lieber in wilder Ehe.

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© sächsische zeitung

Von Franziska Klemenz

Es ist nur ein winziger, funkelnder Gegenstand. Aber der Trauring darf bei keiner Hochzeit fehlen. Baldige Eheleute werden seit Kurzem in der Oschatzer Straße fündig. Dort eröffneten Susann Dahten und Thomas Augustin ihr Trauringstudio.

Es ist für die beiden nichts Neues, zusammenzuarbeiten. Schließlich betreiben sie nicht nur ein weiteres Trauringstudio im Elbepark, sondern sind auch seit zehn Jahren ein Paar. An Heirat ist allerdings nicht zu denken, das haben beide bereits mit anderen Partnern hinter sich. Vorerst konzentrieren sie sich lieber auf die Hochzeiten anderer und beraten diese bei der Wahl des passenden Juwels. Auf die Idee, Trauringe zu verkaufen, kam das Paar erst über Umwege.

Dahten machte zunächst einmal ihr Musikstudium in Dresden. Die 50-Jährige arbeitete eine Zeit lang als Klavierlehrerin, doch schon bald machte ihr dieser Beruf keinen Spaß mehr. Daher entschied sich die gebürtige Dresdnerin im Jahr 2002 dazu, den Laden für einen italienischen Schmuckhersteller in der Altmarktgalerie zu leiten. In ihrem damaligen Sortiment gab es nur sehr wenige Trauringe, doch es wurde immer häufiger danach gefragt.

Deswegen eröffnete sie mit dem 45-jährigen Quereinsteiger Thomas Augustin das Trauringstudio im Elbepark. Dieses werden sie auch weiterhin betreiben, doch ganz zufrieden waren sie dort nie – Einkaufszentren seien einfach zu laut und zu hektisch für den Kauf eines Traurings.

„Pieschen reizt uns schon länger ganz besonders“, so Augustin. Es sei bedauerlich, dass die großen Zentren und Galerien früheren Einkaufsstraßen den Rang abgelaufen haben. „Zu DDR-Zeiten war die Oschatzer Straße voll mit Läden“, erzählt Dahten. „Wir würden sie gerne wieder so belebt sehen.“ Auch einen Laden für Hochzeitsschuhe möchten sie in dieser Straße eröffnen, aber das ist noch Zukunftsmusik – vorerst spielen Ringe die erste Geige.

Der Trend bewegt sich gerade weg vom klassischen Ring, gefragter sind Kombinationen wie Weiß- und Roségold. „Sollten wir doch mal heiraten, will ich auch so einen“, sagt Dahten. „Mit mindestens fünf Diamanten.“ Dieser klassische Edelstein bleibt weiterhin der beliebteste. Diamanten würde Augustin gerne auch häufiger an Männerhänden sehen. „In Italien ist das ganz normal“, erklärt er. „Aber der deutsche Mann will es lieber schlicht, leider.“