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Unwetter hinterlässt in Oppach einen Fluss

In der Gemeinde hat am Sonnabend ein Gewitter gewütet. Selbst Gullideckel hielten dem Wasser nicht stand.

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Von Carina Brestrich

Das schlammig-braune Wasser bahnt sich seinen Weg um den strahlend-blauen Pool, hinter der Hecke rauscht ein Fluss den Hang herunter: Bei dem Anblick der Fotos vom Sonnabend ist Jens Dollmann aus Oppach selbst ein wenig überrascht, dass kein größerer Schaden im Garten oder am Haus entstanden ist. Immerhin ist der Fluss neben seinem Haus an der Jägerhausstraße sonst nicht da. Entwickelt hatte sich der Strom, nachdem am Sonnabend ein Unwetter Oppach heimgesucht hatte. Dieses bereitete an anderen Stellen umso mehr Probleme.

Oppachs Bürgermeister Stefan Hornig (Freie Wähler) spricht von punktuellen Schäden. Während etwa aus den Ortsteilen Picka, Eichen und Fuchs nichts zu hören war, hat der starke Regen vor allem in Oppach sein übriges getan. Rund 26 Liter Wasser pro Quadratmeter waren innerhalb einer halben Stunde runtergekommen, sagt der Bürgermeister. Die Bäche waren dadurch zwar angeschwollen, stellten selbst aber keine Gefahr dar, sagt er. Vielmehr schossen die Wassermassen vom Wald her über Felder und Wiesen Richtung Ortsmitte, brachten dabei allerhand Schlamm mit. So auch der binnen Minuten entstandene Fluss, der an der Zumpe- und der Jägerhausstraße entlang über die Wiesen schoss. Auf der B 96 hob das Wasser sogar einen Gullideckel aus, der den Massen nicht mehr standhalten konnte. „Bedingt durch die Tallage ist hier in Oppach alles zusammengelaufen“, sagt Hornig. Besonders betroffen war neben der Zumpestraße und der Jägerhausstraße auch die Hanns-Eisler-Straße. Mindestens fünf Keller sind an den Straßen vollgelaufen. Bei zwei von ihnen musste die Feuerwehr ran. Unterstützung bekamen die Oppacher Kameraden von der Beiersdorfer Feuerwehr. Insgesamt waren rund 30 Kameraden und viele private Helfer für mehre Stunden im Einsatz, brachten Straßen und Keller wieder in Ordnung.

An einer anderen Stelle müssen nun außerdem die Bauarbeiter ran. Und zwar an der Bundesstraße 96, an der Einmündung zur Zumpestraße. Dort befindet sich derzeit wegen Reparaturarbeiten an einer Gasleitung ohnehin eine Ampel, der Gehweg an der Ecke ist gesperrt. Das Gewitter am Sonnabend hat die Situation nun aber noch verschärft. Denn an der Einmündung ist der Fußweg an der gegenüberliegenden Ecke, also an der früheren Quelle-Agentur, unterspült worden und nicht mehr betretbar. Damit die Fußgänger, darunter vor allem Schulkinder, den Gehweg an der viel befahrenen B 96 dennoch nutzen können, muss die Gemeinde nun kurzfristig reagieren: „Wir werden eine Fußgängerampel aufstellen“, sagt Hornig.

An der Bundesstraße 98 wiederum hat der Bürgermeister auch einen Schaden festgestellt und an das zuständige Landesamt für Straßenbau und Verkehr gemeldet. Dort war in der Nähe des Busbahnhofs wegen Unterspülungen ein Teil der Böschung abgerutscht. Das Schlamm-Wasser kam aus Richtung der Felder unterhalb des Gewerbegebiets. „Die Strecke wird viel von Bussen und Lastern genutzt. Deshalb muss auch hier bald etwas passieren“, sagt der Bürgermeister.