Verdächtiger Rauch in Königshufen

Als die Görlitzer Berufsfeuerwehr mit einem Löschzug und drei ebenfalls alarmierter freiwilliger Wehren gegen 15 Uhr in Königshufen Am Wiesengrund eintreffen, sehen sie erst einmal nichts. "Gemeldet worden war uns ein Brand im dritten Obergeschoss und eine Person, die in Gefahr sei", erklärt Wachabteilungsleiter Thomas Fornfeist auf SZ-Nachfrage. Doch von Feuer und Rauch keine Spur. Deshalb klingelten die Feuerwehrleute kurzerhand bei den Nachbarn, um dem Rätsel auf den Grund zu kommen.
Tatsächlich bestätigte einer der Anwohner, dass es vom Balkon der einen Wohnung gequalmt habe. Geistesgegenwärtig hatte der Nachbar daraufhin eine Topfladung Wasser auf den Nachbarbalkon geschickt - und offenbar gut gezielt. Ihre Zelte abbrechen konnte die Feuerwehr aber dennoch nicht: "Wir haben versucht, Zugang zur Wohnung zu bekommen, auch, um zu sehen, ob jemand in Gefahr ist", erklärt Fornfeist. Da niemand öffnete, brachen sie die Wohnungstür auf, fanden zwar niemanden in den Räumen vor, konnten aber sehen, dass es auf dem Balkon tatsächlich einen kleinen Brand gegeben hatte und noch nach verschmortem Kunststoff roch. "Dort hatten sich abgelagerte Materialien aus unbekannten Gründen entzündet", beschreibt der Wachabteilungsleiter. Eine Kontrolle mit der Wärmebildkamera ergab aber keinerlei Gefahren mehr.
Da kurz darauf die Wohnungsbesitzer - zwei jüngere Leute zwischen 30 und 40 Jahren - wieder nach Hause zurückkehrten, erhielten sie von der Feuerwehr eine Belehrung. Zudem setzten die Kameraden ein neues Schloss ein und übergaben die Wohnungsschlüssel. "Insgesamt ist der Einsatz gut abgelaufen, auch dank des Einsatzes der Nachbarn", betonte Thomas Fornfeist. Generell ist der Männertag bis zum Nachmittag für die Kameraden ruhig verlaufen. Der Alarm in Königshufen war der einzig größere bis dahin.