Vier Herren für das Haus der Bildung

Vier Herren im Anzug treten auf den Balkon in der dritten Etage des Technologiezentrums Freital. Es ist Donnerstagvormittag, die Sonne scheint, man ist gut gelaunt. Lächelnde Gesichter, die Fotografen haben ihre Freude, Händeschütteln.
Die vier Herren werden gleich eine Erklärung unterzeichnen, die Freital einen weiteren Schritt voranbringen soll, um sich im Umland von Dresden, der großen Landeshauptstadt, als wichtiger Behördenstandort zu etablieren.
Das Haus der Bildung soll an der Weißeritz entstehen. 7.500 Quadratmeter Bürofläche werden dafür gebraucht, 350 Mitarbeiter sollen diese mit Leben füllen. Es ist ein Ableger des Landesamtes für Schule und Bildung, die Standorte Dresden und Radebeul werden zusammengelegt und sollen gemeinsam in Freital ihren Sitz bekommen.
Einer der vier Herren ist der Sächsische Finanzminister Matthias Haß (CDU). Er sei ja bekannt für seine Ungeduld, sagt er. Doch jetzt komme das Haus der Bildung endlich in seine entscheidende Phase. „Wir haben einen Meilenstein in dieser doch längeren Geschichte erreicht.“ Seit gut acht Jahren gibt es den Plan bereits, dass die Behörde nach Freital kommen soll.
Der Zweite in der Runde ist Oberbürgermeister Uwe Rumberg (CDU). Auch er nennt die Ansiedlung des Hauses der Bildung „eine gute Entscheidung für Freital“. Was die Stadt nach der Wende eingebüßt habe, baue sie nun endlich wieder auf. Wenngleich der bevorzugte Standort jetzt durch einen Abriss überhaupt erst einmal entsteht. Auf dem Areal der alten Lederfabrik wird ein Behördenzentrum gebaut, in welches das Haus der Bildung mit einziehen könnte. Noch vor einem halben Jahr klang das etwas anders, doch jetzt, so versichert der Finanzminister, wäre das die bevorzugte Variante.
„Freital wird bis Ende 2019 ein Mietangebot vorlegen“, sagt Haß. „Danach werden wir entscheiden, was wirtschaftlicher ist: Selber neu bauen oder mieten.“ Am Standort Freital sei aber nun nicht mehr zu rütteln, betont der Dritte der vier Herren. Innenminister Roland Wöller (CDU) freut sich über den „politischen Erfolg“, das Haus der Bildung nach Freital zu holen. „Als Freitaler bin ich da besonders stolz darauf.“ Die Stadt bekomme endlich eine neue Mitte, ein Herz. „Als Freitaler legen wir ja immer großen Wert auf unsere Eigenständigkeit, wir haben aber auch nichts dagegen, von der Landeshauptstadt zu profitieren.“
Nun müsse die Stadt Freital konsequent an der Umsetzung arbeiten. Gemeinsam – und da kommt der vierte Herr ins Spiel – mit dem Sächsischen Immobilien- und Baumanagement. Das SIB ist am Donnerstag durch seinen Kaufmännischen Geschäftsführer Oliver Gaber vertreten. Seine Unterschrift steht nun in der Absichtserklärung neben denen von Roland Wöller, Matthias Haß und Uwe Rumberg.
Bis spätestens 2024 soll es geschafft sein. Dann werden nicht nur etwa 350 Arbeitsplätze entstanden sein, sondern im Haus der Bildung werden auch regelmäßig Lehrer aus ganz Sachsen für Weiterbildungen zusammenkommen. Das sei, da sind sich die vier Herren sicher, eine absolute Bereicherung für Freital.