SZ +
Merken

Von der Garage in die Hofpassage

Die Firma Heizung-Bad-Center Kleicke ist aus Niesky nicht wegzudenken.

Teilen
Folgen
NEU!
© André Schulze

Carla Mattern

Es sind Firmen wie die von Inis und Peter Kleicke, die Niesky ausmachen. Am Sonnabend ist es auf den Tag genau 25 Jahre her, dass die Eheleute sich selbstständig machten. Beide hatten den Ingenieur für Heizungs-, Sanitär- und Lüftungstechnik in der Tasche, als sie nach einer kurzen Vertriebstätigkeit am 1. August 1990 die Firma Heizung-Bad-Center Kleicke gründeten.

Der erste Firmensitz befand sich im Anbau des Wohnhauses der Familie, Büro und Lager waren in der Garage. Das klingt zwar ein bisschen nach amerikanischem Unternehmertum. Doch die Kleickes, sie aus Cottbus, er ein waschechter Nieskyer, ließen es angehen, wie in der Oberlausitz üblich. Mit Augenmaß. 1991 stellten sie den ersten Mitarbeiter ein. 1993 kauften sie das Objekt, in dem sich seitdem mehr als nur der Firmensitz befindet. Die bekannte Nieskyer Gaststätte „Deutscher Hof“ mit ihrem großen Saal hörte auf zu existieren. Dafür entstand die Hofpassage. Wo heute das Fahrradgeschäft von Norbert Steffen und das Heizung-Bad-Center Kleicke sind, gab es anfangs mehrere Geschäfte, darunter einen Blumenladen, eine Modeboutique, eine Videothek und ein chinesisches Restaurant. „1994 eröffneten wir das Badstudio“, erzählt Inis Kleicke. Sie investierten viel in das Gebäude. Nebenbei wuchs die Firma auf bis zu acht Mitarbeiter. Vor allem im privaten Bereich und in einem Umkreis von etwa 20 Kilometern arbeiten die Kleickes.

Sogar Wartezeiten

Vor allem beim Badbau schätzen Kunden, dass sie bei der Firma Kleicke ein Komplettangebot bekommen von der Installation bis zum Badmöbel. Trockenbauer, Fliesenleger organisieren die Kleickes, planen, bestellen, schreiben Angebot und Rechnung. „Es wird sehr angenommen, dass die Kunden nur uns als Ansprechpartner haben“, sagt Inis Kleicke. Etwa 1 000 Kunden hat die Firma, allein etwa 500 Wartungsverträge, sagt Peter Kleicke. Mittlerweile werden die nach der Wende installierten Heizungsanlagen schon ausgetauscht oder modernisiert. Auch viele Bäder werden erneuert. „Es gibt sogar Wartezeiten“, so Inis Kleicke. Weitere Mitarbeiter zu den drei Monteuren und der Mitarbeiterin im Geschäft anstellen, das werden die Kleickes aber nicht. „Wir backen kleine Brötchen, von Anfang an“, so der Geschäftsführer. Zufriedene Kunden sind uns ein großer Lohn“, sagt er. Neue Aufträge kommen oft herein, weil Kunden die Kleickes weiterempfohlen haben. Ähnlich geht es ihnen auch mit den Wohnungen. Mittlerweile sechs Appartements vermieten die Kleickes im ehemaligen „Deutschen Hof“. Leerstand ist ein Fremdwort.

Wichtig für die Stadt

Die Stellvertreterin der Nieskyer Oberbürgermeisterin, Barbara Giesel, freut sich, dass es in Niesky Firmen wie das Heizung-Bad-Center Kleicke gibt. Die Stadt braucht Handwerker und Gewerbetreibende, einen Mittelstand, der Gewerbesteuer zahlt, sagt sie. „Wir sind froh, dass es so ist, und schaffen die Bedingungen, damit es so bleibt“, sagt Barbara Giesel. Und für die Einwohner sind wiederum die ortsansässigen Handwerker wichtig, die Arbeitsplätze anbieten. Am Sonnabend öffnet die Badausstellung an der Rothenburger Straße länger als sonst ihre Türen. Energiesparende Heizungen, Förderprogramme, Badtrends: Viele Infos wird es für Interessenten geben, kündigt Inis Kleicke an. Auf die Frage, ob er sich wieder selbstständig machen würde, sagt Peter Kleicke ohne nachzudenken: „Ja!“