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Von New York nach Niesky

Am Wochenende spielen mehrere Hardcore-Punkbands im Nieskyer Jugendzentrum. Doch es gibt auch andere Klänge.

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Von Alexander Kempf

Niesky gilt nicht als Paradies für Nachtschwärmer. Doch am kommenden Wochenende ist dafür auf einen Schlag umso mehr los. Ein Dutzend Bands hat Veranstalter Norman Kopsch für das No way out Festival in die Stadt gelockt. Im Jugendzentrum Holz in der Muskauer Straße gibt es am Freitag und Sonnabend die volle Dröhnung Hardcore. Entstanden ist diese Spielform des Punk Ende der Achtziger in New York, erzählt der 31-Jährige. Doch Fans gibt es längst weltweit. Auch in Niesky geht es am Wochenende international zu. So kommt die bekannteste Band Surge of Fury beispielsweise aus Belgien.

Doch wie kommt es, dass ausgerechnet Niesky am Wochenende zum Mekka für Hardcore-Fans aus Berlin, Brandenburg und Sachsen wird? „Tradition verpflichtet“, sagt Norman Kopsch. In den vergangenen Jahren sei auf das Nieskyer Publikum immer Verlass gewesen. Auch biete das Jugendzentrum Holz genau die richtige Größe für eine solche Szeneveranstaltung. Norman Kopsch ist es sehr wichtig, in Zeiten von Pegida auch linksalternative Angebote in der Region zu schaffen.

Um möglichst viele junge Leute zu erreichen wird es am Freitag und Sonnabend auch nicht nur harte Gitarrenmusik geben. Für die Aftershowparties arbeitet Norman Kopsch mit dem Nieskyer Veranstalter Toni Heide zusammen. An beiden Abenden sollen DJs aus Dresden und Niesky elektronische Musik auflegen. Norman Kopsch freut sich auf die Parties nach den Konzerten. Dafür sei Niesky „berühmt-berüchtigt“. Der gebürtige Görlitzer, der mittlerweile in Berlin lebt, hat in der Kleinstadt schon viele ausgelassene Feiern erlebt.

Trotz mehr als einhundert organisierter Konzerte kann Norman Kopsch von seiner Leidenschaft aber nicht leben. „Für uns ist wichtig, dass wir am Ende auf Null kommen“, sagt er. Beim ersten Teil des No way out Festivals vor zwei Jahren hat das gut geklappt. Damals hat im Jugendzentrum Holz neben Amerikanern, Belgiern und Ukrainern auch Norman Kopsch als Künstler mit auf der Bühne gestanden. Diesmal verzichtet er aber auf die Doppelbelastung. „Als Veranstalter ist es doch besser, wenn man den Kopf frei hat“, sagt der 31-Jährige. Und vielleicht ist er irgendwann ja auch selbst nur noch Gast auf Festivals in der alten Heimat. Denn er hofft mit Veranstaltungen wie dem No way out Festival immer auch die nächste Generation zu begeistern, selbst etwas auf die Beine zu stellen.