Medizingeschichte. Die Pest war jene Seuche, die vom 13. bis zum 17. Jahrhundert auch in und um Görlitz den größten Schrecken verbreitete. Der „schwarze Tod“ wurde sie genannt und ist für die Neißestadt erstmals 1221 erwähnt. Es folgten ein Ausbruch im 14. Jahrhundert, sieben Pestzeiten im 15. und vier im 16. Jahrhundert. Vor 500 Jahren fielen rund 3300 Görlitzer der Pest zum Opfer. Oft wurde ein Drittel und mehr der Stadtbewohner dahingerafft. Eine große Epidemie wütete von 1631 bis 1633, die insgesamt rund 6000 Einwohner forderte. Erst seit 1715 verschwand diese schlimme Krankheit aus Deutschland. Es versuchten die Ärzte, sich einst mit besonderer Kleidung zu schützen. „Schnabeldoktoren“ nannte man die Mediziner, die sich mit Lederumhang, Handschuhen und einem Schnabel-Mundschutz vor Ansteckungen hüteten. Viele Ärzte aber flohen selbst bei Pestgefahr aus der Stadt aufs Land und taten es damit den Begüterten und auch vielen Stadtvätern gleich.
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