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Warum die Darmspiegelung hilft

Ist Darmkrebs vermeidbar? Das Ärzteteam der Gastroenterologie des Klinikums klärt Interessierte auf.

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Von Wilrun Wagner

Ein Ärzteteam des Klinikums erwartete Besucher in der Rathausdiele, die Interessantes zum Thema Darmkrebs erfahren wollten. „Mit einigen Vorträgen zu diesem Thema wollen wir den Menschen Ängste vor Untersuchungen nehmen und aufklären, wie der Krankheit vorgebeugt werden kann“, erklärte Dr. Roland Pfützer, Chefarzt der Inneren Klinik in Döbeln. In seinem Vortrag stellte er die Frage in den Raum, ob Darmkrebs vermeidbar ist, und fügte hinzu, dass es eine der wenigen vermeidbaren Erkrankungen sei. Das Wichtigste dabei sei, die Erkrankung im frühen Stadium zu erkennen. Der Krebs entwickelt sich ganz langsam in zwei bis drei Jahren, ehe es zu Schmerzen kommt. Er erklärte, was Darmkrebs ist und wie es dazu kommt. Und warum haben die Leute Angst vor dieser Diagnose? Ausführlich schilderte er die Therapiemöglichkeiten. Betroffen seien überwiegend ältere Menschen. Die Menschen werden jetzt älter und daher tritt auch vermehrt Darmkrebs auf. Bei Veränderungen wie Verstopfung, Durchfall, Blut im Stuhl, Gewichtsverlust und Bauchschmerzen sollten die Alarmglocken läuten. Das sicherste Mittel zum Erkennen der Krankheit biete die Darmspiegelung.

Wie diese genau abläuft und mit welchen Vorbereitungen, das erfuhren die Besucher von der Leitenden Schwester Peggy Frost in Wort und Lichtbild. Davor müsse sich keiner fürchten, der sich für diese Vorsorge entscheidet, sagte sie. Am Unangenehmsten sei die Entleerung des Darmes mit einem Abführmittel. Diese ist allerdings unbedingt erforderlich, um Veränderungen zu erkennen. Kleine Polypen werden dabei auch gleich mittels einer Schlinge entfernt.

„Nutzen Sie die Möglichkeit, Darmkrebs durch Vorsorgeuntersuchungen zu vermeiden“, sagte Dr. Pfützner den Interessierten. Wichtig sei auch eine gesunde Ernährung. Das bedeutet, wenig Fleisch und viel Gemüse und Ballaststoffe zu essen.

Prof. Dr. Dirk Uhlmann, Chefarzt für Chirurgie, erklärte mit Lichtbildern, wie es im Darm aussieht und wie Karzinome zu entfernen sind. Er fügte hinzu, wie im fortgeschrittenen Fall der Krebs streut und die meisten Organe im Körper erreichen kann. Wenn eine Operation nicht vermeidbar ist, berät sich das Ärzteteam, um den Patienten bestmöglich zu helfen und um sein Leben zu verlängern. Weitere Erklärungen zur onkologischen Therapie und Nachsorge gab Dr. Kerstin Eichhorn.

Mit den Vorträgen überzeugten die Veranstalter, dass Patienten mit Darmkrebs keine Scheu vor den erforderlichen Behandlungen und operativen Eingriffen haben müssen. Das beginnt mit der Aufklärung zu einem operativen Eingriff bis zum Abschluss und weiteren Behandlung durch den Hausarzt.

Die Gäste stellten auch Fragen, hauptsächlich zu ihren eigenen Problemen. Die Frage, ob ein Stuhltest bei den Hausärzten Ergebnisse bringt, verneinten die Ärzte eindeutig. Es sei die Aufgabe der Hausärzte, den Patienten, die über Unregelmäßigkeiten klagt, zur Darmspiegelung zu schicken, um die richtigen Behandlungen damit einzuleiten. Auch für die Nachsorge sei es wichtig, dass der Hausarzt die Fäden in der Hand hält, erklärte Dr. Pfützer.