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Warum Musikschullehrer gefrustet sind

Heiko Schmiedel ist enttäuscht über die seit Jahren andauernde, spärliche Entlohnung von Musikern. Jetzt streikt er - obwohl er gern für die Kreismusikschule arbeitet.

Von Anja Beutler
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Heiko Schmiedel lehrt an der Kreismusikschule Gitarre und gehört zu den streikenden Lehrern, die auf einen Haustarif hoffen.
Heiko Schmiedel lehrt an der Kreismusikschule Gitarre und gehört zu den streikenden Lehrern, die auf einen Haustarif hoffen. © Foto: Rafael Sampedro

Heiko Schmiedel kann seiner Gitarre wahrhaft zarte und leise Töne entlocken. Aber momentan ist dem gebürtigen Dresdner eher danach zumute, einmal richtig Rabatz zu machen. Der 56-jährige Gitarrenlehrer zählt seit einem Jahr zum Kollegenstamm an der Kreismusikschule Dreiländereck. Als Musiker ist das seine erste Festanstellung - allerdings nicht in Vollzeit. Schmiedel hat eine Viertelstelle, unterrichtet also nur zehn Stunden die Woche. "Ein Kollege wollte aus privaten Gründen weniger arbeiten und so habe ich diese Stunden übernommen", erklärt er die Ausnahme-Konstruktion, die auch sein oberster Dienstherr, der Geschäftsführer der Kultur- und Weiterbildungsgesellschaft mbH (Kuweit) Peter Hesse, so bestätigt. Für Schmiedel war es eine gute Sache, denn so kann er auf feste Einnahmen zählen, die er persönlich auch dringend braucht. Dass er sich für eine Beteiligung am Streik entschlossen hat, war allerdings eine ganz prinzipielle Entscheidung, erklärt er.

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