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Was für ein fröhliches Konzert

Die Kirche war voll beim Benefizkonzert für die Orgel. Das war auch ein Spiegelbild für das reiche Kulturschaffen im Ort.

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Von Kathrin Krüger-Mlaouhia

Oh happy day“ spielten die Lampertswalder Musikanten – und es war nicht nur ein fröhlicher Tag, sondern auch ein überaus fröhliches Konzert, das die fast 400 Zuhörer in der vollen Lampertswalder Martinskirche am Sonntagabend erlebten.

Besonderen Schwung brachte das Ensemble Wenzel und Co in das Benefizkonzert. Aber auch der Lampertswalder Kirchenchor überzeugte in neuer Kleidung (hinten). Foto: A.W.
Besonderen Schwung brachte das Ensemble Wenzel und Co in das Benefizkonzert. Aber auch der Lampertswalder Kirchenchor überzeugte in neuer Kleidung (hinten). Foto: A.W. © Jens Witschaß

Josef Gentilucci vom Kirchenchor hatte das Benefizkonzert für die Orgel des Gotteshauses organisiert – und viele musikalische Mitstreiter zogen mit. Der Chor selbst präsentierte sich in neuer Kleidung. Mit optimistischen, fröhlichen Gospels und Spirituals begeisterten die Damen und Herren das Publikum. „Anfangs haben wir uns etwas gesträubt Englisch zu singen“, meint eine Chordame im Nachhinein. Doch der starke Beifall belohnte die Sänger für ihre Mühe des Einstudierens. Das „Freude schöner Götterfunken“ auf Englisch ist den Kirchensängern besonders eindringlich gelungen. Das bekannte „Amazing Grace“ sang der Chor allerdings auf Deutsch.

Energiegeladen und anspruchsvoll

Mitgemacht hat auch das Flötenensemble unter Leitung der Großenhainerin Annegret Gaupisch. Seit zwei Jahren übt sie mit acht Mitspielerinnen, vorher lag die musikalische Arbeit nach dem Weggang von Pfarrer Steiner brach. „Doch der Flötenkreis hat in Lampertswalde eine lange Tradition“, begründet Annegret Gaupisch ihr Engagement.

Schwungvolle Beiträge lieferte der Posaunenchor der Martinsgemeinde unter Leitung von Jörg Withulz aus Großenhain. Die fünf Bläser versuchten sich im Dixieland und wurden sogar richtig funkig. Von den Lampertswalder Musikanten mit Carola Walther an der Spitze ist man so einen frischen, energiegeladenen Stil gewöhnt. Auch diese Musiker spielten ambitioniert und anspruchsvoll und gaben dem Konzert damit eine weitere wunderbare Note. So viel Kultur steckt also in Lampertswalde! Fehlte nur noch der örtliche Männerchor.

Dafür bereicherten Wenzel und Co auf stimmungsvolle Weise das Benefizkonzert. Zur Linzer Kirchchorleiterin Maika Boy gehören ihr Mann Matthias sowie Manja Wenzel und Steffi Hanitzsch. Die Vier rockten früher schon die Schönfelder Kirche und zeigten jetzt in Lampertswalde mit „Sing and shout“ oder „Good news“, dass Kirchenmusik in Deutschland genauso lebendig und freudvoll gesungen werden kann, wie man es aus amerikanischen Gotteshäusern kennt. Die Vier sangen voller Inbrunst und versprühten ganz viel Leidenschaft für die Musik. So können Lieder auch eine tiefe innere Erfüllung der Singenden sein, wie es Martina Höllerl in ihrer Moderation anklingen ließ. Josef Gentilucci hatte außerdem noch die Dresdner Gospelsänger Anita Hämpel, Birgit Kuhn, Andreas Pfennig und Steffen Groß für das Konzert engagiert – ein wahrer Glücksgriff. Besonders beeindruckend war Josefs Duett mit Anita Hämpel bzw. das mit einer Sängerin aus dem Chor.

1 430 Euro Spenden

Kein Wunder, dass alle Zuhörer aufstanden und minutenlang klatschten, als Organisator Gentilucci von Pfarrerin Annette Waffenschmidt gedankt und mit einem Blumenstrauß bedacht wurde. Ihm ist der unterhaltsame Abend für einen guten Zweck in erster Linie zu verdanken. 1 430,50 Euro kamen als Spenden am Ende zusammen. Eine beachtliche Summe! Ob sie am Ende als Eigenanteil für die Restauration des Blasebalges der Kirchenorgel reicht, konnte man im Pfarramt der Martins-Kirchgemeinde gestern noch nicht sagen. Auf jeden Fall wünschen sich alle Zuhörer eine Wiederholung. Ein Benefizkonzert muss es nicht unbedingt wieder sein.

www.kirche-lampertswalde-fotos.magix.net