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Weißenberg muss was für den Markt tun

In den vergangenen fünf Jahren wurde in der Stadt einiges erreicht. Sporthalle, Museum und Ärztehaus bleiben Problemkinder.

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© Uwe Soeder

Von Kerstin Fiedler

Stadträte hat der Weißenberger Bürgermeister Michael Staude (parteilos) viele erlebt. Und auch Höhen und Tiefen in der Entwicklung der Stadt. Immerhin war er im vergangenen Jahr 30 Jahre auf diesem Posten. Und mit den vergangenen fünf Jahren kann er ganz zufrieden sein. Denn endlich ging es wieder vorwärts, konnte die Haushaltssicherung mit einem enormen Kraftaufwand abgeschlossen werden.

PLUSPUNKT: In den vergangenen Jahren wurden die beiden kommunalen Kindertagesstätten saniert. So wie hier in Wurschen in der Kita Löwenzahn haben die Kinder jetzt beste Bedingungen. Dank erneuerbarer Energien spart die Stadt auch noch. Bei den Strombergwi
PLUSPUNKT: In den vergangenen Jahren wurden die beiden kommunalen Kindertagesstätten saniert. So wie hier in Wurschen in der Kita Löwenzahn haben die Kinder jetzt beste Bedingungen. Dank erneuerbarer Energien spart die Stadt auch noch. Bei den Strombergwi © Uwe Soeder

Darüber dürften vor allem die Steuerzahler erfreut gewesen sein, denn die Steuern konnten ab 2010 gesenkt werden. Zwar liegen sie immer noch über dem sächsischen Durchschnitt, aber es war ein Zeichen an die Bürger und Gewerbetreibenden. Abgeschlossen werden konnte auch die Sanierung von Grundschule und Hort, nachdem 2006 dort Hausschwamm festgestellt worden war. Ein weiteres Vorhaben wurde 2010 verwirklicht. Das neue Feuerwehrgerätehaus an der Bahnhofstraße in Weißenberg wurde eröffnet.

Die größten Investitionen jedoch wurden in die Sanierung und die Erweiterung der beiden kommunalen Kindertagesstätten „Strombergwichtel“ in Weißenberg und „Löwenzahn“ in Wurschen gesteckt. Hier hat sich der Stadtrat dazu bekannt, nicht zu kleckern, sondern zu klotzen. Durch einen zusätzlichen, zinsgünstigen, Kredit konnte in Wurschen eine Rundum-Sanierung stattfinden. In beiden Fällen wurden die Kinder nach Buchholz in die ehemalige Grundschule ausgelagert. Das war besonders für die Wurschener Eltern ein Kraftakt. Doch mittlerweile ist der Aufwand vergessen bei der schönen Einrichtung. Mit dem Erweiterungsbau in Weißenberg für 25 Kinder kann nun der Bedarf im Stadtgebiet gedeckt werden. Seit 2009 war klar, dass mehr Plätze gebraucht werden, ab 2010 wurde gebaut.

Ein noch ungelöstes Problem dagegen ist die Sporthalle. Um die Stadt zu entlasten, hat der TSV Weißenberg/Gröditz die Halle übernommen, um auch an Fördermittel zu kommen. Bereits 2005 gab es ein Gesamtkonzept zur Sanierung. Doch bis jetzt gibt es noch keine Aussage, ob es in diesem Jahr weitergeht. Der Halle droht aber sonst die Schließung. Sie wird jedoch gebraucht – von der Grund- und der freien Mittelschule für den Schulsport und vom Sportverein. Hier dürfte sich der neue Stadtrat einbringen. Ob es dann noch zum großen Wunsch der Sportler, einer Kegelbahn, kommt, ist weiter ungewiss.

Vor zwei Jahren gab es erste Gespräche zu einer möglichen Fusion mit Hochkirch. Doch die Meinungen im Stadtrat zu diesem Vorhaben gingen weit auseinander. Also sollte ein Bürgerentscheid am 2. September 2012 in beiden Gemeinden Klarheit bringen. Das erstaunliche Ergebnis: Nicht die Weißenberger waren mehrheitlich gegen die Fusion, sondern die Bürger im Gemeindegebiet Hochkirch. Über die Ursachen wurde im Nachgang viel diskutiert.

Größte Aufgabe für den neuen Stadtrat wird wohl die Gestaltung der Innenstadt sein. Zumindest das Problem Ärztehaus steht schon lange im Fokus. Doch wegen der fehlenden Mittel konnte das kommunale Gebäude nicht saniert werden. Auch das Museum Alte Pfefferküchlerei hat Probleme. Es liegt zwar schon länger in der Verantwortung des Trägervereins, aber Geld gibt die Stadt dazu. Das jedoch reicht nun nicht mehr. Hier muss ein Konzept her, bei dem sich Stadtrat, Kreis und Verein schnell einbringen müssen.

Und nicht zuletzt wird in den nächsten beiden Jahren die Beseitigung der Flutschäden vom vergangenen Jahr eine große Rolle spielen. Zum Glück gibt es hier 100 Prozent Förderung.