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Wie die Schwimmhalle Kamenz gerettet wurde

Bilder des Jahres 2108: Der Landkreis Bautzen hatte sein Hallenbad zur Jahreshälfte beinahe aufgegeben. Nun steht sogar die Sanierung nicht mehr infrage.

Von Frank Oehl
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Schwimmmeister René Billinski überprüft die Wasserwerte in der Kamenzer Schwimmhalle.
Schwimmmeister René Billinski überprüft die Wasserwerte in der Kamenzer Schwimmhalle. © René Plaul

Noch vor einem Jahr stand es ziemlich schlecht um die Zukunft der Schwimmhalle in der Kamenzer Macherstraße. Der Landkreis Bautzen hatte in seinen laufenden Doppelhaushalt 2017/2018 nur noch bis Ende Juli dieses Jahres Geld eingestellt. So war durchaus die Gefahr gegeben, dass nach der turnusmäßigen Sommerreinigung, die immer sechs Wochen dauert, das Hallenbad womöglich gar nicht mehr geöffnet wird. Zumal ja bereits im Mai 2017 ein Angebot an die Stadt, die Halle für einen symbolischen Euro zu übernehmen, auf wenig Gegenliebe im Kamenzer Stadtrat gestoßen war. Vollkommen zu Recht: Zum einen, weil es einen millionenschweren Sanierungsstau in der mehr als 20 Jahren Halle gibt. Und selbst, wenn der Landkreis der Stadt hier entgegengekommen wäre, bliebe in jedem Fall das horrende Kostendefizit von etwa 250 000 Euro, Pro Jahr, wohlbemerkt. Und außerdem hatte die Stadt ein entscheidendes Argument auf ihrer Seite: Die Halle ist das mit Abstand größte Schulschwimmzentrum im Landkreis. 44 Schulen aus etwa 30 Gemeinden kommen hier ihrer Verpflichtung nach, den Zweitklässlern das Schwimmen beizubringen. Etwa 2 000 Kinder pro Woche sind davon betroffen. Und selbst, wenn die Grundschulen an die Städte und Gemeinden gebunden sind, kann ein Landkreis mit einem Jahresbudget von einer halben Milliarde Euro sie ja nicht einfach so im Regen stehen lassen.

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