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Wie geht’s weiter im Blumenhaus Simke?

In dem Bischofswerdaer Geschäft läuft der Räumungsverkauf. Zugleich hofft Inhaber Maik Kamptner auf einen Neustart. Ob der gelingt?

Von Ingolf Reinsch
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Der Weg eines Einzelhändlers ist nicht mit Rosen gepflastert. Das spürt auch Maik Kamptner. Er möchte sein Geschäft in Bischofswerda gern weiter führen, ist sich aber nicht sicher, ob es gelingt.
Der Weg eines Einzelhändlers ist nicht mit Rosen gepflastert. Das spürt auch Maik Kamptner. Er möchte sein Geschäft in Bischofswerda gern weiter führen, ist sich aber nicht sicher, ob es gelingt. © Steffen Unger

Bischofswerda. Wie nah die schwierige Lage des Einzelhandels in einer Kleinstadt und die Hoffnung eines Geschäftsinhabers beieinanderliegen können, sieht man seit einigen Tagen an den Schaufenstern des Blumenhauses Simke in Bischofswerda. Inhaber Maik Kamptner kündigt dort den Räumungsverkauf an. Zugleich sucht er ab Februar kommenden Jahres eine kreative Floristin. Doreen Schmidt, seit vielen Jahren das freundliche Gesicht in dem Geschäft an der Kirchstraße, möchte sich beruflich verändern.

„Bis Heiligabend haben wir noch geöffnet“, sagt Maik Kamptner. Weihnachtsgestecke und Deko-Artikel verkauft er im Advent zu Sonderpreisen. Wer für seinen Besuch an den Weihnachtsfeiertagen Schnittblumen mitnehmen möchte, wird gebeten, vorab zu bestellen. Mindestens den ganzen Januar wird das Geschäft geschlossen bleiben. Maik Kamptner würde diese Zeit nutzen, um das Ladenlokal zu renovieren und umzugestalten. Vorausgesetzt, er findet eine neue Mitarbeiterin. Denn allein einen Blumenladen zu führen, ist so gut wie unmöglich. Nicht nur die Öffnungszeiten müssen abgesichert, sondern auch Ware herangeschafft werden. Einen „Plan B“ für den Fall, dass er keine neue Floristin findet, habe er noch nicht, sagt der 51-Jährige, der die Chancen für den Fortbestand seines Geschäftes bei fifty-fifty sieht. „Als Selbstständiger bin ich aber Optimist“, sagt er.

Fachkräfte-Mangel und Discounter-Konkurrenz

Es ist nicht nur der Mangel an Fachkräften, der Sorgen bereitet. Es ist auch die Konkurrenz der Discounter und Supermärkte, die Blumen zum Billigpreis verkaufen. Auch die Nähe zu Tschechien macht sich bemerkbar. Viele holen dort ihre Pflanzen. „Unser Plus ist die Beratung. Wir reden mit unseren Kunden und geben ihnen Tipps. Die bekommen sie im Discounter nicht“, sagt Maik Kamptner.

Er hat das Familiengeschäft von seiner Mutter Brigitte übernommen und führt es in dritter Generation. Es gehört zu den eingesessenen Geschäften Bischofswerdas. Den Grundstein legte sein Großvater Kurt Simke. Er war Gärtnermeister und kaufte im Jahr 1956 die Gärtnerei Mißbach am Alten Friedhof, die er dann auch zehn Jahre lang bewirtschaftete. 1965 erwarb er das Grundstück in der Kirchstraße 4, baute es als Wohn- und Geschäftshaus um und zog ein Jahr später dort ein. Das Blumenhaus befindet sich noch immer dort. Mit seinen Schaufenstern und der Gestaltung vor dem Laden ist es eines der ansehnlichsten Geschäfte in der Bischofswerdaer Innenstadt.

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