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Wie schmeckt das Essen?

Mit LaOla versorgt seit Jahresbeginn ein neuer Anbieter die Kitas und die Fichteschule in Bautzen. Für die Kinder ist das eine große Umstellung.

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© Uwe Soeder

Von Stefan Schramm

Ein Rinderbraten liegt auf dem Teller, dazu etwas Kaisergemüse und ein Kartoffelkloß, wahlweise auch zwei. Sonderlich üppig sind die Portionen nicht. Müssen sie auch gar nicht sein, denn das Essen steht auf einem Tisch im Speiseraum der Fichte-Grundschule in Bautzen. Die Hortkinder der zweiten Klasse sind in aller Regel zufrieden mit dieser Portionsgröße.

Und nicht nur damit. Die Speisen, die seit Jahresbeginn im Angebot sind, stoßen allgemein auf überwiegend positiven Widerhall. Gleich am ersten Schultag des Jahres, dem 5. Januar, hatte sich der neue Versorger LaOla Zentralküche in der Fichteschule Freunde gemacht, als drei knusprige Fischsticks auf dem Speiseplan standen. „Mir hat bis jetzt alles gut geschmeckt, besonders der panierte Fisch“, sagt die siebenjährige Hannah. Der acht Jahre alten Zweitklässlerin Lea-Sophie haben auch die sauren Eier gemundet – „nur nicht die Broilerkeule, da waren ganz schön viele Knochen drin“, resümiert sie. Aber die sind ja auch nicht unbedingt für den Verzehr gedacht. Die Mitglieder des Kinderrates, der vorgestern zusammentraf, finden das Essen gut.

Moderne Großküche in Niederkaina

Abwechslung, Ausgewogenheit und Frische stehen weit oben auf der Prioritätenliste der Schule und auch des Versorgers. Der betreibt in Niederkaina eine moderne Großküche, von der aus er die fünf städtischen Kitas und die autobahnnah gelegene Fichteschule täglich mit kurzen Wegen beliefert. Fast alle der 185 Hortkinder in der Fichteschule sowie Lehrer und Erzieher essen mit – Erwachsene bekommen natürlich größere Portionen. Die Anforderungen aus der Ausschreibung setze LaOla gut um, zum Beispiel gesundes Essen mit viel Obst und Gemüse. Wurde die Banane frisch in die Quarkspeise geschnitten, schmeckt man das eben, bemerkt eine Erzieherin.

LaOla würze weniger mit Salz, arbeite dafür mehr mit Kräutern, sagt sie. Schweinefleisch sei gar nicht im Angebot. Dagegen stehen unbekannte Dinge wie Couscous auf dem Speiseplan. „Plötzlich fand sich nun auch eine Nelke im Rotkraut oder ein festeres Stückchen im Kartoffelmus“, berichtet Erzieherin Ines Frei vom Hort der Fichteschule. Im Vergleich zu Sodexo gebe es beim Essen klare Unterschiede. Daran müssten sich die Kinder erst mal gewöhnen. Das eine oder andere Aha-Erlebnis bleibt dabei nicht aus: „Wir haben ihnen zum Beispiel erst mal erklärt, dass Mus aus gestampften Kartoffeln entsteht. Viele sind frisches Essen von daheim gar nicht gewöhnt“, hat Ines Frei festgestellt.

Mit der Qualität zufrieden

„Wenn die Qualität so bleibt, wäre das super“, lautet das erste Fazit von Marion Wagner, der Hortleiterin der Fichteschule. Auch Andrea Kröher, die Leiterin der Schiller-Kita, ist zufrieden. Sie lobt, das Essen sei abwechslungsreich und habe eine sehr gute Temperatur. „Und wir bekommen es gleich gruppenweise portioniert – ein Vorteil für unsere Einrichtung“, sagt Andrea Kröher. LaOla-Chef Jens Ulbricht habe in den ersten Tagen mehrfach persönlich in der Kita vorbeigeschaut. So hätten kleinere Probleme am Anfang schnell geklärt werden können. Die Kitaleiterin isst selbst mit. Über den vorherigen Anbieter Sodexo wolle sie nicht schlecht reden. „Wir sind von dem Essen über die Jahre schließlich weder verfettet, noch haben wir davon irgendwelche Krankheiten bekommen“, sagt sie.

Sie und ihre Kolleginnen haben die Verantwortung, für die Kinder eine ausgewogene Kost aus den Angeboten auszusuchen. „Wer Spinat nicht mag, wird ihn nie gern essen. Vielen Vorschulkindern schmeckt Gemüse nun mal nicht“, weiß Andrea Kröher, „aber gesünder ist es auf alle Fälle.“ Daher müssten die Kleinen an eine gesunde Ernährung herangeführt werden, was ja schließlich auch im Interesse der Eltern sei. Zumal: „Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmer mehr“, sagt sie. Selbst der Preis stimmt – 1,90 Euro pro Portion.

Auch nach dem Zwist um die frühe Abmeldezeit haben sich die Wogen geglättet. Laut LaOla-Vertragsbedingungen kann ein Kind nur bis 6 Uhr vom Essen abgemeldet werden. Das hatte bei den Eltern für Kritik gesorgt. „Zuletzt gab es keine Beschwerden mehr“, bestätigt Peggy Diessner, Leiterin der Kita Löwenzahn an der Albert-Schweitzer-Straße. Auch den 121 Kindern in ihrer Einrichtung, die alle mitessen, schmecke das Essen von LaOla sehr gut.