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Wird das Kita-Essen in Bannewitz teurer?

Die Preise fürs Mittagessen werden neu kalkuliert – erstmals von einer externen Firma. Das Ergebnis ist offen.

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© ZB

Von Verena Weiß

Wird das Essen in den Kindertagesstätten bald teurer? Eine Frage, die derzeit Eltern in der Gemeinde Bannewitz beschäftigt. Der Grund: Alle zwei Jahre überprüft die Gemeinde den sogenannten Verpflegungskostenersatz. Eine Aufgabe, die im Mai 2012 vom Gemeinderat beschlossen wurde und nun wieder fällig ist. Ab September sollen dann gegebenenfalls neue Preise gelten. Welche, ist noch völlig unklar und wird erst die vorliegende Kalkulation zeigen. Auch hier gibt es Neuerungen: Die Kostenkalkulation fürs Kita-Essen übernehmen in Zukunft nicht mehr Mitarbeiter des Rathauses, sondern eine externe Firma. Das haben die Gemeindevertreter auf ihrer jüngsten Sitzung mehrheitlich beschlossen. Doch für die Leistung kassiert die Firma Geld: Insgesamt 1 428 Euro wird die Kalkulation kosten. „Ein günstiges Angebot“, wie Bürgermeister Christoph Fröse (parteilos) sagt. Unrecht hat er damit nicht. Schließlich gab die Leipziger Firma Heyder & Partner damit auch das günstigste Angebot ab. In der Verwaltung hätte man selbst über das Top-Angebot gestaunt.

Von einigen Gemeindevertretern werden die zusätzlichen Kosten kritisch gesehen. Die Notwendigkeit der externen Vergabe wird bezweifelt. „Die Kalkulation ist meiner Ansicht nach Aufgabe der Gemeinde“, sagt Alexander von Finck (Die Grünen), „ich kann mir nicht vorstellen, dass man in der Verwaltung dazu keine Zeit hat.“ – „So ist es aber“, konterte Fröse. Im Gegensatz zu einer Firma, die tagtäglich mit derartigen Aufgaben betraut wird, sei die Vorausberechnung des Essengeldes fürs Rathaus-Personal mit einem erheblichen Aufwand verbunden. Die erste umfängliche Kalkulation der Essengelder in den kommunalen Kitas habe überhaupt erst im Jahr 2011 stattgefunden. Eine Kalkulation aus früheren Jahren existiere nicht, sodass die erstmalige Bearbeitung sehr zeitaufwendig gewesen sei. Aber selbst für die anstehende Vorausberechnung habe man im Rathaus keine Kapazitäten. Die Bearbeitung mit einem geschätzten Aufwand von ein bis zwei Monaten von einem Mitarbeiter im gehobenen Dienst wäre keine günstigere Alternative, so Fröse. Deshalb beiße man lieber in den sauren Apfel und investiert besagte 1 428 Euro. Sorge, dass diese Kosten aufs Essengeld umgelegt werden, müssten Eltern nicht haben, versichert Fröse. Finanziert werde die Summe aus den allgemeinen Ausgaben der Verwaltung.

Ob Eltern ab September trotzdem mehr fürs Kita-Essen ihrer Jüngsten berappen müssen, ist damit aber nicht ausgeschlossen. Zur Sitzung des Gemeinderates im Juni soll die neue Kostenkalkulation vorliegen. Dann ist es an den Gemeindevertretern zu entscheiden, ob die neuen Preise komplett umgesetzt werden oder ob die Gemeindeverwaltung das Kita-Essen erneut finanziell unterstützt – so wie es aktuell der Fall ist. Zuletzt wurden die Preise fürs Essen Ende 2012/Anfang 2013 angehoben, weil die Gemeinde nicht länger die Nebenkosten bezahlen konnte. Eltern protestierten aber gegen den rapiden Preisanstieg. Deshalb schlug die Rathausspitze einen Kompromiss vor. Man einigte sich. Seitdem wird jede Mahlzeit von der Gemeinde mit 30 Cent unterstützt. Ein Essen in der Kita Bannewitz kostet seitdem 2,62 Euro, in Possendorf und Hänichen 2,55 Euro und in Boderitz 2,08 Euro. Bei Letzterem fiel der Preis wegen der Subventionierung sogar günstiger aus.