SZ +
Merken

Wird das Kriegerdenkmal wieder aufgestellt?

Vor sieben Jahren wurde das Monument an der Kirche abgebaut. Es ist eingelagert und in einem schlimmen Zustand.

Teilen
Folgen
NEU!

Von Cathrin Reichelt

Für manchen hat es den Anschein, als sei das Kriegerdenkmal, das bis zum Jahr 2007 hinter der Kirche stand, vergessen wurden. Damals musste es der Sanierung der Kirche weichen, wurde demontiert und eingelagert. Zwar gab es anfangs Bestrebungen, das Denkmal anderswo wieder aufzustellen, um die Erinnerung an die Gefallenen des deutsch-französischen Krieges 1870/71 wach zu halten. Doch die Bemühungen sind bald im Sand verlaufen.

Durch die Sanierung des Denkmals für die Gefallenen des Ersten Weltkrieges in Wetterwitz geriet auch das Roßweiner Denkmal wieder in den Blickpunkt. Allerdings äußerte sich Siegfried Barth verärgert darüber, dass er von der Wetterwitzer Sanierung erst aus der Zeitung erfahren habe. Er hätte sich gewünscht, dass die Stadträte zumindest in einem Ausschuss darüber informiert worden wären, auch wenn die Kosten für die Arbeiten so niedrig sind, dass der Bürgermeister den Auftrag ohne Zustimmung der Räte vergeben konnte.

Erstaunlich findet Barth, dass für das Wetterwitzer Denkmal Geld vorhanden, aber von dem Roßweiner schon lange keine Rede mehr ist. Bereits vor fünf Jahren habe sich die CDU-Fraktion des Stadtrates bereiterklärt, die Kosten für das Fundament zu übernehmen, sagt Siegfried Barth. Damals sei schon ein Areal an der Nordstraße abgesteckt und die Schachtgenehmigung erteilt worden. Das sei kurz vor dem vergangenen Schul- und Heimatfest gewesen. Doch getan habe sich seitdem nichts mehr. Bürgermeister Veit Lindner (parteilos) hat als neuen Standort den Niederstadtgraben im Blick, wenn der nach dem Straßenbau neu gestaltet wird. „Damit sind wir aber nicht einverstanden. Wenn das Denkmal dort aufgestellt wird, ziehen wir unsere Zusage zurück“, so Barth. Auch die CDU habe sich umgeschaut und favorisiere den Südplatz. „Das wäre ein angenehmer Standort – oder die Gerbergasse.“ Die AG Stadtgestaltung hatte im Jahr 2007 den Nordplatz empfohlen.

Bürger sollen mitentscheiden

Die Stadt müsse die Initiative ergreifen und herausfinden, was eine Sanierung des Denkmals koste und wer sie übernehmen könnte. Denn inzwischen habe es großen Schaden genommen. Von den Säulen, die das Denkmal einst umrahmten, seien einige zerbrochen und die dazugehörigen Ketten verschwunden. Die Inschrift des über 140 Jahre alten Denkmals ist nicht mehr zu lesen. Ein Heimatforscher soll den Wortlaut allerdings verwahrt haben, so dass das Monument der Stadtgeschichte in allen Details wieder hergestellt werden könnte.

Veit Lindner spricht von rund 12 000  Euro für die Restaurierung des Denkmals. Ein entsprechender Kostenvoranschlag stammt allerdings aus dem Jahr 2006. Der Bürgermeister will jetzt die Roßweiner mit einer Umfrage im nächsten Amtsblatt in die Wahl des Standortes einbeziehen. Das nötige Geld könnte in den Haushaltsplan für das kommende Jahr aufgenommen werden.

Das Denkmal wurde vor sieben Jahren im Zuge der Neugestaltung der Außenanlage der Kirche entfernt. Zuerst wurden die Einzelteile auf einem Lagerplatz abgestellt. Einige Wochen später zogen sie nach Protesten von Bürgern in eine Halle um. Zwei Jahre lang gab es Diskussionen um einen neuen Standort, die dann aber verstummten, weil sich nichts tat.