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Wirtin nimmt sich einer zweiten Pension an

Eckartsberg. Irina Wilhelm hat die „Goldene Höhe“ aus dem Nichts aufgebaut. Jetzt läuft auch das „Eichenwäldchen“ unter ihrer Regie weiter.

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Von Angelika Dornich

Wer die „Goldene Höhe“ zum ersten Mal besucht, denkt, dass es sich dabei um einen traditionsreichen Gasthof handelt. Das ganze Flair im Landhausstil lässt das vermuten. Doch die Landpension und Gaststätte gibt es erst seit November 1990. Irina Wilhelm stampfte sie quasi aus dem Boden, besser gesagt aus einem Lehrlingswohnheim der damaligen Landwirtschaftlichen Produktionsgenossenschaft (LPG) Eckartsberg. Im Kurhaus Lückendorf Köchin gelernt, arbeitete sie damals in der LPG-Küche. Als das Objekt nach der Wende zum Verkauf stand, habe sie gleich zugegriffen. „Der Anfang war sehr schwierig, es musste viel investiert und nach und nach umgebaut werden“, erzählt die heute 42-Jährige. Doch sie hat ihre Familie – ihre Eltern und ihre Oma – hinter sich stehen, die mit Hand anlegen, wenn Not am Mann ist oder wie die Oma, emotionale Unterstützung geben. Die neue Pension am Stadtrand von Zittau stieß auch von Beginn an auf enorme Resonanz. Es gab damals hier noch nicht so viele Übernachtungsstätten. „Wir hatten manchmal eine Auslastung von 110Prozent, mussten noch extra Liegen aufstellen.“

Nach einem zwischenzeitlichen Abbruch kann Irina Wilhelm nicht klagen. Die „Goldene Höhe“ ist bei Monteuren, Geschäftsreisenden, Urlaubern und für Familienfeiern beliebt. Ebenso die hausgemachten Speisen einschließlich des Stammessens. Deshalb hat die erfolgreiche Wirtin nun auch das „Eichenwäldchen“ übernommen.

Dabei handelt es sich tatsächlich um einen 100Jahre alten Gasthof auf derselben Straße – nur sieben Minuten zu Fuß von der „Goldenen Höhe“ entfernt. Seit Jahresanfang ist er wegen Insolvenz geschlossen. „Doch wir haben gut zusammengearbeitet, uns gegenseitig die Gäste vermittelt“, sagt Frau Wilhelm. Bereits seit August betreibt sie die Pension mit 18Betten. Alle zehn Zimmer wurden renoviert. Die Wiedereröffnung der Gaststätte ist ebenfalls vorgesehen. „Sobald ich Fachleute finde, auf die ich mich voll verlassen kann“, sagt sie.

Und 2008 soll auch wieder der Saal für Veranstaltungen wie Gemeinderatssitzungen zur Verfügung stehen, bemerkt Birgit Pfennig, Hauptamtsleiterin der Gemeindeverwaltung Mittelherwigsdorf erfreut. „Das Eichenwäldchen hat uns sehr gefehlt.“