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Wolfsspuren im Isergebirge entdeckt

Die Tiere bewegen sich entlang der polnisch-tschechischen Grenze bei Zittau. Die Region Liberec muss immer mehr für Entschädigungen zahlen.

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Symbolbild.
Symbolbild. © imago/Eibner

Mindestens zwei Wölfe leben im grenzüberschreitenden Bereich des Isergebirges. Spuren der Raubtiere wurden am Kahleberg (Graniczny Wierch), eine Erhebung in den südwestlichen Ausläufern des Isergebirges, am Übergang zum Zittauer Becken gefunden. Nach Feststellung der Naturschützer bewegen sich die Tiere entlang der polnisch-tschechischen Grenze. Das Onlineportal Bogatynia.Info, das sich auf Verlautbarungen eines tschechischen Onlineportals stützt, zitiert in diesem Zusammenhang die Zoologin Jitka Fertova: „Wir haben im Friedländer Zipfel zwei Wölfe. Das bestätigen auch die Schäden, die Anfang Februar von Züchtern gemeldet wurden“. Die Tiere sollen aus der Lausitzer Population in Polen stammen. Einwohner wollen sie schon an verschiedenen Orten, so in der Umgebung von Cernohousy (Tschernhausen), Andelka (Engelsdorf) und Jindrichovice (Heinersdorf an der Tafelfichte) gesehen haben. 

Die Regionalverwaltung Liberec ist gegenwärtig dabei, die Schäden zu erfassen, die den Züchtern in der vergangenen Woche durch Risse entstanden sind. Jedoch sei noch nicht bewiesen, ob diese tatsächlich Wölfe verursacht hätten. Die Züchter warten auf das Ergebnis.

Die Region Liberec hat im Zeitraum von 2014 bis August 2018 für Schäden durch Wolfsrisse an die 289.000 Kronen (11.271 Euro) an Entschädigung gezahlt. Die Schäden sind weiter angewachsen. Im Jahre 2017 zahlte die Region 89.000 (3.471 Euro) und im Jahr 2018 bereits 159.000 Kronen (6.201 Euro). 

Die ersten Meldungen über Wölfe in der Umgebung Friedlands stammen von 2010. Anfang des vergangenen Jahres tappte ein solches Tier in eine Fotofalle. Meldungen über das Auftreten des Wolfes in den höheren Partien des Isergebirges tauchten im Laufe der vergangenen drei Jahre auf. Die Naturschützer wissen noch immer nicht, ob die Wölfe, die in den höheren Partien gesichtet wurden, dieselben sind, die jetzt im Friedländer Zipfel sich bewegen. 

Gegenwärtig sind Mitarbeiter der tschechischen Agentur für Natur- und Landschaftsschutz, unterstützt von Förstern und Freiwilligen in verschiedenen Teilen Tschechiens, mit der Suche von Wolfsspuren befasst. Ein solche Patrouille fand die eingangs genannten Spuren am Kahleberg unweit des Ortes Tschernhausen. (kpl)

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