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Wohin geht die Reise?

Der private Kindergarten Amselnest in Stolpen sucht neue Räume. Die Inhaberin hofft auf Unterstützung.

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Von Anja Weber

Seit mittlerweile zwölf Jahren leitet Diana Danch ihren Kindergarten Amselnest. Mit der privaten Einrichtung hatte sie im Frühjahr 2004 in Stolpen praktisch Neuland betreten. Sie war die Erste am Markt, die sich in Stolpen traute, Kinder privat zu betreuen. Angefangen hat sie in der untersten Etage im Stolpener Ärztehaus, mit sechs Kindern, jetzt sind es 13. Ein Kind könnte sie noch aufnehmen.

Aber Diana Danch hat Sorgen. Ihre Vermieterin hat ihr gekündigt, benötigt die Räume selbst. Als der Brief im Kasten lag, war Diana Danch geschockt, und auch die Eltern. Bis Ende September 2016 muss sie die Räume verlassen. Bis dahin ist zwar noch etwas Zeit, doch der Umbau von Räumlichkeiten in eine Kindereinrichtung ist langwierig. Viele Auflagen müssen erfüllt werden. Der Umbau der jetzigen Räume hatte zum Beispiel an die acht Monate gedauert, bis alles perfekt war. Um keine Zeit zu verlieren, sucht sie schon jetzt nach Möglichkeiten, wo sie den privaten Kindergarten künftig betreiben kann. Sie selbst und auch die Eltern haben sich auf die Suche begeben. Etwas Passendes haben sie aber noch nicht gefunden. Am liebsten wäre ihr Stolpen. Doch auch die Ortsteile wären eine Alternative.

Die zu finden, ist allerdings nicht einfach. Entsprechend der Kinderzahl benötigt sie mehrere kleine oder wenige größere Räume. Außerdem muss eine Gartenfläche von mindestens 240 Quadratmetern vorhanden sein. Und es darf nicht alles am Hang liegen. Außerdem müssten vor dem Haus Parkplätze vorhanden sein, und die Kita müsste gut erreichbar sein.

Alle bisherigen Objekte hatten immer einen Pferdefuß“, sagt Diana Danch. Sie hofft, dass sich doch noch Hauseigentümer melden, die ihr die Chance geben, den Kindergarten weiterzuführen. Dass die Einrichtung angenommen wird, zeigt nicht nur, dass sie sich seit mittlerweile elf Jahren behaupten kann, sondern auch, dass die Kinderzahlen immer weiter gestiegen sind. Angefangen hatte sie mit sechs Kindern – eigentlich zu wenig.

Alles frisch gekocht

Umsorgt werden die Kinder von ihr und einer weiteren Erzieherin. Auch eine Küchenkraft ist eingestellt. „Wir kochen immer frisch und gesund und achten darauf, dass die Kinder viel Obst und Gemüse essen“, sagt Diana Danch. Mit ihrem Konzept orientiert sie sich, wie die anderen Einrichtungen, am sächsischen Bildungsplan.

Allerdings hat sie für ihre Einrichtung vor allem das musische Profil auserkoren. Viel Musik und viel Bewegung lautet das Motto im Haus. „Wir probieren vieles aus und richten uns nach dem, was bei den Kindern gerade interessant ist“, sagt sie.

Mit dem Umzug in neue Räume und deren Ausbau sieht sie auch die Chance, künftig noch ein paar mehr Kinder aufzunehmen. Anfragen gebe es. Sie könnte sich durchaus vorstellen, zwischen 20 und 24 Kinder zu betreuen. Da bliebe die familiäre Atmosphäre gewahrt, weil sich dann drei Erzieherinnen um die Kinder kümmern könnten.

Insgeheim hatte Diana Danch gehofft, dass die Stadträte ihre Kita in den Bedarfsplan der Stadt aufnehmen. Doch ihre Hoffnung hat sich am Montagabend zerschlagen. Der Stadtrat lehnte den Antrag ab (SZ berichtete). „Das hätte vieles einfacher gemacht, vor allem auch in Bezug auf Fördermittel und Kredite“, sagt sie. Die Banken seien bei privaten Kindereinrichtungen eher skeptisch. Verstehen kann sie das nicht. Immerhin ist sie seit elf Jahren „im Geschäft“. Doch jetzt steht für sie erst einmal die Suche nach neuen Räumen an.

Kontakt: www.amselnest.eu,  035973 26625