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ZDF zeigt Görlitzer Kriegs-Doku

Im Juli drehte die Halbtotal Film Produktion Wiesbaden eine Woche lang an der Neiße. Heute ist Premiere im Fernsehen.

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© Pawel Sosnowski/80studio.net

Der Bahnhof war für einen Tag lang ins Jahr 1939 zurückversetzt. Hier, in Kiel, nahmen kurz vor Kriegsbeginn jüdische Eltern Abschied von ihren Kindern, die mit einem der letzten Kindertransporte nach England geschickt und so gerettet wurden.

Eine Szene von mehreren, die die Wiesbadener „Halbtotal Film Produktion“ damals im Auftrag des ZDF in Görlitz gedreht hatte. Und zwar für ein zweiteiliges Dokudrama über den Beginn des Zweiten Weltkriegs. Zu Wort kommen in dem Film der polnische Regisseur Roman Polanski, der Jude Henry Glanz und auch Niklas Frank, der 1939 in München als Sohn des Naziverbrechers Hans Frank geboren wurde. Frank hat sich mit der Vergangenheit seines Vaters später in dem Buch „Der Vater. Eine Abrechnung“ auseinandergesetzt.

Alle drei erzählen in dem Film ihre Erinnerungen, ihre Sicht auf die damaligen Ereignisse. Untermalt wird dies mit Spielfilmszenen, die alle in Görlitz gedreht wurden. Neben dem Bahnhof waren auch ein Wohnhaus auf dem Demianiplatz, der Görlitzer Flugplatz, das Gelände des ehemaligen Gaswerks und des früheren Kondensatorenwerks Drehorte. Produzent Andrzej Klamt drehte im Juli bereits zum zweiten Mal in der Stadt. Schon im vergangenen Oktober drehte er hier „Nacht über Deutschland“ – ebenfalls ein Dokudrama. Bei beiden Filmen kamen mehrere Komparsen aus Görlitz zum Einsatz. (dpf)

Der erste Teil („Kriegsbeginn 39 – der erste Tag“) wird heute, 20.15. Uhr, ausgestrahlt, der zweite Teil („Der Überfall“) am 9. September, um 20.15 Uhr.