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Zeisholzer Teichfest ist kein Selbstläufer

Die Karpfenmugge lockte etwa 200 begeisterte Fans. Und beim Teichlauf am Vorabend setzte sich der OSSV Kamenz in Szene.

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Von Heinz Hirschfeld & Frank Oehl

Die Karpfenmugge am Zeisholzer Teich am Samstagabend zeigte wieder einmal, dass die besondere Synthese zwischen geräuchertem Karpfen und toller Livemusik durchaus funktioniert. Etwa 200 begeisterte Fans kamen ins Festzelt, welches mit viel Liebe dekoriert war, denn jeder hatte ein schönes Windlicht auf dem Tisch. Die schon von der Karpfenmugge des vorigen Jahres bekannte Band „Onkel Tom und Huckleberry“ aus Dresden stand wieder auf der Bühne. Hinter diesem Namen verbergen sich Tom Keilhauer und Ronny Herrmann, die beide eine solide Musikausbildung absolviert haben. Diesmal brachten sie mit Conny Herrmann von der Dresdner Gruppe „Condor“ Schlagwerk-Verstärkung mit. Die Musiker verstanden es hervorragend, sich durch eine Lautstärke, die Musikgenuss zuließ, sowie durch deutschsprachige Songs, wie von Gerhard Gundermann, sich dem gemischten Publikum von 18 bis 80 Lebensjahren anzupassen. Das gelang ihnen auch zunehmend durch internationale Titel wie „Another Break in the Wall“ von „Pink Floyd“, mit denen reifere Zuhörer begeistert wurden.

Überhaupt war diese Veranstaltung ein Dorfmeeting mit interessierter Beteiligung von außerhalb. Petra Schütze und Heidrun Jurisch kennen die schöne Atmosphäre der Karpfenmugge schon lange. Sie waren beim ersten Mal 2012 dabei. „Die familiäre Atmosphäre ist einfach klasse. Da wir hier im ländlichen Raum kaum wissen, wie man kulturelle Veranstaltung schreibt, kommt fast das ganze Dorf, wenn mal was los ist.“ Dann würden Neuigkeiten ausgetauscht, und die prima Livemusik erinnere immer wieder an die eigene Jugend. „Dazu noch ein Fischschmaus frisch aus dem Räucherofen macht die Sache zu einem Erlebnis“, meinen die beiden reiferen Damen.

Hagen Haedicke heißt der Mann, der einen Traum Wirklichkeit werden ließ. Darin wurde er maßgeblich von seiner Mitarbeiterin der „Zeisholzer Teichwirtschaft“ Mandy Böhme unterstützt. „Bei einer gemütlichen Grillfete mit Liedern zur Gitarre am Lagerfeuer wollte ich das Ganze mit Festzelt, Livemugge und Fischspezialitäten etwas größer aufziehen. Mit der entsprechenden Unterstützung gelang es“, so der diplomierte Fischwirt Hagen Haedicke. Was da mit vereinten Kräften „am Arsch der Welt“ gelingt und zumindest in der näheren Umgebung einsame Spitze darstellt, hält jedem Vergleich stand.

Das gilt erst recht für den „Zeisholzer Teichlauf“, der schon mehr als zehn Jahre ein Begriff ist. Und dennoch kein Selbstläufer. In jedem Jahr sind es engagierte Leute aus dem Dorf, die mit diesen beiden Veranstaltungen, am Freitagabend waren es übrigens rund 120 Starter, ein Achtungszeichen aus einem kleinen 100-Seelen-Dörfchen setzen.

Vor allem der Ostsächsische Schwimmverein Kamenz räumte beim Teichlauf ganz groß ab. Beim Hauptlauf über mehr als 10 Kilometer konnten Triathlon-Profi Markus Thomschke, Sebastian Guhr (Triathlon-Halbdistanz-Europameister in der AK 18-24) und Uwe Mittrach (AK 45) sogar einen Dreifacherfolg erzielen. Patrick Thomschke auf Platz 8 sowie Marcus Feige auf Platz 10 komplettierten das erfolgreiche Abschneiden des Vereins. Markus: „Der Lauf war sehr gut organisiert und auch die Bedingungen waren prima.“ Die Strecke ist vom Untergrund her sehr abwechslungsreich mit Wiese, Matsch, Schotter und Asphalt, was durchaus wichtige Trainingsreize unter Wettkampfbedingungen mit sich bringt. Markus, so viel war zu erfahren, hat die WM-Qualifikation für Kona 2014 noch nicht abgeschrieben. „Vielleicht starte ich doch am kommenden Samstag beim Ironman 70.3 in Budapest.“