Das Ende von ZiFru

Die ZiFru-Tür ist verschlossen. Über das Band der einst so innovativen Trocknungsmaschine hoppeln keine Früchte mehr. Die Mitarbeiter-Parkplätze neben der Halle an der Herwigsdorfer Straße in Zittaus Norden sind verwaist. Völlig überraschend hat der Schweizer Mutterkonzern Hochdorf die ZiFru Trockenprodukte GmbH im Mai aufgelöst. Die 30 Mitarbeiter sind gekündigt, bestätigt Frank-Rüdiger Scheffler, mit der Liquidation beauftragter Anwalt aus Dresden, auf SZ-Anfrage. Für die Werkhalle und den Maschinenpark sucht er Käufer. "Wir versuchen derzeit einen Paketverkauf", sagt er. Denn dann besteht die minimale Chance, dass an dem Standort wieder ein neuer Betrieb entsteht.
Auf SZ-Anfrage erklärt der Mutterkonzern, bereits vor einem Jahr eine strategische Neuausrichtung beschlossen zu haben. "Dementsprechend wurden für die nicht mehr strategisch relevanten Geschäftsbereiche Lösungen gesucht", so Hochdorf-Kommunikationschef Christoph Hug. "Trotz intensiver Verkaufsbemühungen konnte kein Interessent gefunden werden, welcher die ZiFru Trockenprodukte GmbH zu akzeptablen Konditionen übernehmen wollte. Zudem wird das Unternehmen auf absehbare Zeit keinen Profit erwirtschaften", heißt es zur Begründung für das Ende.
Viele Hochs und Tiefs seit Eröffnung 1998
Wenige Monate vor der strategischen Neuausrichtung hatte das noch ganz anders geklungen. Ende 2018 war die Zahl der Beschäftigten von 18 auf knapp 30 gewachsen. Vom Ausbau der Firma und Lieferungen bis China war die Rede. Das Unternehmen suchte sogar zusätzliches Personal. Ein Jahr zuvor hatte Hochdorf die Zittauer übernommen.
Nun ist die wechselvolle Geschichte des Betriebes nach 22 Jahren und 40 Millionen Euro Investition zu Ende. Höhen und Tiefen hatte es reichlich gegeben. 1998 mit einer weltweit einzigartigen Technologie zur Trocknung von Früchten und der Hoffnung auf 150 Arbeitsplätze gestartet, wurde 2005 erstmals die Belegschaft entlassen. 2006 ging das Unternehmen mit 40 Mitarbeitern in die Insolvenz und stellte 2008 den Betrieb ein. Ein Jahr später dann der Neustart. Doch so richtig ins Laufen kam die Firma auch in den 2010er Jahren nie. Dann kamen die Schweizer.
