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Ampel-Politiker gegen CDU-Vorstoß zu Steuerentlastung bei Arbeit in Rente

Steuerliche Entlastungen beim Hinzuverdienst in der Rente hat CDU-Generalsekretär Linnemann ins Gespräch gebracht. Warum das bei Rot-Grün-Gelb nicht gut ankam.

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Carsten Linnemann, CDU-Generalsekretär, hat Steuererleichterungen bei Arbeit und Rente ins Spiel gebracht.
Carsten Linnemann, CDU-Generalsekretär, hat Steuererleichterungen bei Arbeit und Rente ins Spiel gebracht. © Britta Pedersen/dpa

Berlin. Politiker der Ampel-Fraktionen haben sich gegen den Vorstoß von CDU-Generalsekretär Carsten Linnemann zu steuerlichen Entlastungen bei Hinzuverdienst in der Rente gestellt. Linnemann hatte vorgeschlagen, dass Menschen auf ihren Lohn keine Steuern zahlen müssen, wenn sie im Rentenalter weiter arbeiten. Der Grünen-Rentenexperte Markus Kurth entgegnete im "Tagesspiegel", es sei dem Steuerrecht fremd, bestimmte Personengruppen bei der Einkommensteuer zu verschonen oder zu begünstigen. "Wenn man damit anfängt, kommt man in Teufels Küche."

Der SPD-Finanzpolitiker Michael Schrodi lehnte den Vorschlag in dem Blatt als "ungerecht" ab. Menschen, die schwere körperliche Arbeit geleistet hätten und im Alter nicht mehr arbeiten könnten, würden doppelt benachteiligt - durch Abschläge bei einem frühen Renteneintritt und weil Erwerbsfähige durch die Steuerfreiheit bevorzugt würden. Der FDP-Rentenexperte Pascal Kober verwies auf rechtliche Hürden, etwa wenn ein Ex-Mitarbeiter nach einigen Monaten Rente gern wieder befristet zu seinem alten Arbeitgeber zurückkehren möchte. "Ohne das Arbeitsrecht entsprechend anzupassen, läuft Linnemanns Vorschlag für die meisten ins Leere", sagte Kober dem "Tagesspiegel".

Linnemann will, dass Rentnerinnen und Rentner Lohn oder Gehalt bis zu 2000 Euro im Monat steuerfrei kassieren dürfen. Hunderttausende würden perspektivisch dann länger arbeiten, sagte er dem Blatt. Bereits zuvor hatte er dies als Vorschlag gegen den Fachkräftemangel in Deutschland ins Spiel gebracht. (dpa)