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Bannewitz setzt Startpunkt für große Sicherheitsanalyse

Wie gerne leben die Menschen in Bannewitz und wie sicher fühlen sie sich dort? Die Gemeinde sucht nach Antworten, um Zukunftsstrategien zu entwickeln.

Von Roland Kaiser
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Am 1. März 2013 war die Gemeinde Bannewitz dem kommunalen Sicherheitsnetzwerk ASSKomm beigetreten.
Am 1. März 2013 war die Gemeinde Bannewitz dem kommunalen Sicherheitsnetzwerk ASSKomm beigetreten. © Daniel Schäfer

64 Fragen auf 15 Seiten: Bannewitz will wissen, wie sicher sich die Menschen in der Gemeinde fühlen. Um das herauszubekommen, werden ab dem kommenden Montag 1.000 Fragebögen verschickt. Deren Empfänger sind nach Angaben der Verwaltung über ein Zufallsverfahren ausgewählt worden. Bis zum 2. April haben sie Zeit, um ihre Kreuzchen zu setzen und das Papier in einem vorbereiteten Umschlag zurückzusenden. "Sie helfen uns damit sehr, Bannewitz zu einer noch lebenswerteren Gemeinde für uns alle zu machen", sagt in dem Zusammenhang Bürgermeister Heiko Wersig (parteilos).

In dem anonymisierten Schreiben werden Fragen zum Ortsteil, in dem die Teilnehmer der Umfrage leben, zu deren Alter, zur Beschäftigung, zum Geschlecht, zur Ausbildung und zum Netto-Einkommen gestellt. Darüber hinaus möchte die Kommune gern in Erfahrung bringen, welche Wünsche die Menschen an die Gemeinde in puncto Lebensqualität haben.

Grundlage für künftige Präventionsmaßnahmen

Auch deren Politikinteresse, das persönliche Sicherheitsempfinden und das Verhältnis zu den unmittelbaren Nachbarn sind Schwerpunktthemen. Wer Opfer einer Straftat wurde, kann ebenfalls Angaben dazu machen. Etwas skurril erscheint indes der Punkt, an dem die Verwaltung wissen möchte, wie hoch die Befragten die Wahrscheinlichkeit einschätzen, demnächst Opfer einer solchen werden zu können.

Die Verkehrsbelastung vor der eigenen Haustür, die Schulwegsicherheit, Ärgernisse innerhalb der Kommune, Beeinträchtigungen durch Personengruppen sowie das persönliche Verhalten, wenn sich der eine oder andere nicht ganz so wohlfühlt, interessieren die Fragesteller ebenso. Des Weiteren möchten sie ermitteln, wie die Kommune zur Verbesserung der Sicherheit beitragen kann und wie zufrieden die Bürger mit der Arbeit der Gemeindeverwaltung und Polizei in Bannewitz sind.

Für die Befragung beauftragte die Gemeindeverwaltung die Neue Köhler Managementgesellschaft mbH aus Berlin. Diese wird von dem in Potsdam ansässigen Brandenburgischen Institut für Gesellschaft und Sicherheit gGmbH und der aus Dresden stammenden Industrieanlagen-Betriebsgesellschaft mbH unterstützt.

"Die Antworten und Anregungen, die wir erhalten, werden so aufbereitet, dass für die Praxis anschlussfähige Empfehlungen für unser Handeln ableitbar sind", erklärt der Bürgermeister. Unterm Strich steht eine Sicherheitsanalyse, in die auch Daten der Polizei einfließen sollen. Sie wiederum bilde die Grundlage für künftige Präventionsstrategien. Im Sommer sollen erste Ergebnisse präsentiert werden.

Bannewitz war am 1. März 2023 der Allianz Sichere Sächsische Kommunen (ASSKomm) beigetreten. Noch im selben Jahr hatte sich ein Präventionsrat gegründet. Er dient als wichtige Schaltzentrale zwischen der Gemeindeverwaltung, der Polizei und zivilgesellschaftlichen Organisationen. Das Gremium soll einen schnellen Austausch zwischen ihnen gewährleisten sowie Maßnahmen vorschlagen, mit denen sich Kriminalität vorbeugen lässt. Die am Montag startende Umfrage ist dabei ein entscheidendes Puzzleteil.