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Nach Streikende: Bahnverkehr wieder im Normalbetrieb

Nach drei Tagen Lokführer-Streik ist die Deutsche Bahn wieder in den Normalmodus zurückgekehrt - auch in Sachsen. Doch wie lange? GDL-Chef Weselsky droht bereits mit einem noch längeren Streik.

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Reger Betrieb in Hamburg: Nach dem mehrtägigen Streik der Lokführergewerkschaft GDL ist die  Deutsche Bahn zum Normalmodus zurückgekehrt
Reger Betrieb in Hamburg: Nach dem mehrtägigen Streik der Lokführergewerkschaft GDL ist die Deutsche Bahn zum Normalmodus zurückgekehrt © dpa/Markus Scholz

Berlin. Die Deutsche Bahn ist nach dem dreitägigen Streik der Lokführergewerkschaft GDL wieder mit dem normalen Fahrplan unterwegs. "Es gibt keine streikbedingten Einschränkungen mehr, seit Betriebsbeginn am Morgen fahren die Züge wieder planmäßig", sagte ein Sprecher des bundeseigenen Konzerns am Samstag. Dies gelte auch für Sachsen. Bereits am Morgen war von einem planmäßigen Start in den Normalmodus gesprochen worden.

Die GDL hatte den Personenverkehr der Bahn von Mittwochmorgen bis Freitagabend bundesweit bestreikt und so für Tausende Zugausfälle gesorgt. Nach dem Ende des Arbeitskampfes war die Bahn zunächst weiter gemäß eines Notfahrplans unterwegs, um den reibungslosen Betriebsstart an diesem Samstagmorgen vorzubereiten.

Beim DB-Konkurrenten Transdev hatte der Streik überraschend schon am Freitag um 12 Uhr geendet. Das Unternehmen habe der Gewerkschaft in einem neuen Angebot zugesichert, "über sämtliche Kernforderungen der aktuellen Tarifrunde ernsthaft zu verhandeln", teilte die GDL am Freitag mit. Transdev bestätigte das neue Angebot und kündigte Verhandlungen für den kommenden Montag an. Das Unternehmen betreibt Regionalbahnlinien unter anderem in Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen, Sachsen und Bayern.

Weselsky droht der Bahn mit noch längerem Streik

Die GDL droht der Deutschen Bahn gleich mit einem weiteren und noch längeren Arbeitskampf. "Nach Abschluss dieser Streikmaßnahmen lassen wir dem Unternehmen ein Stück weit Zeit, um zur Besinnung zu kommen", sagte GDL-Chef Claus Weselsky am Freitagabend in Berlin zum Ende des jüngsten Ausstands. "Tun sie das nicht, wird die nächste Arbeitskampfmaßnahme folgen. Sie wird länger sein und sie wird das Unternehmen noch härter treffen." Ein Datum für den nächsten Ausstand nannte Weselsky nicht.

Claus Weselsky, Bundesvorsitzender der Gewerkschaft der Lokführer (GDL), spricht am Freitagabend auf einer Pressekonferenz nach Beendigung des dreitägigen Lokführerstreiks bei der Deutschen Bahn.
Claus Weselsky, Bundesvorsitzender der Gewerkschaft der Lokführer (GDL), spricht am Freitagabend auf einer Pressekonferenz nach Beendigung des dreitägigen Lokführerstreiks bei der Deutschen Bahn. © Monika Skolimowska/dpa

Die Bahn rief wiederum die GDL auf, an den Verhandlungstisch zurückzukehren. "Wir sind verhandlungsbereit, wir sind gesprächsbereit", sagte DB-Sprecherin Bröker. "Es ist jetzt auch an der GDL, an den Tisch zurückzukehren. Streiken, um alle Forderungen durchzusetzen - so funktionieren Tarifverhandlungen nicht."

GDL darf nach Urabstimmung auch unbefristet streiken

Der dritte und bisher längste Arbeitskampf im Tarifstreit mit der Bahn begann im Personenverkehr am frühen Mittwochmorgen, im Güterverkehr schon am Dienstagabend. Die Bahn brachte mit einem Notfahrplan nach eigenen Angaben gut 20 Prozent des sonst üblichen Fernverkehrsangebot auf die Schiene, im Regionalverkehr waren die Auswirkungen des Streiks je nach Bundesland sehr unterschiedlich.

Die GDL hat sich im Dezember per Urabstimmung das Votum ihrer Mitglieder für unbefristete Streiks abgeholt - daher kann Gewerkschaftschef Weselsky recht frei entscheiden, wann und wie lange er zum Arbeitskampf aufruft. zeigte sich aber zufrieden mit dem Arbeitskampf und seinen Auswirkungen.