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Verflüssigter Rechtsextremismus

Immer mehr Menschen verbreiten ideologische Ansichten – auch im Netz. Es ist eine diffuse Masse, die in ihrer Wirkung nicht zu unterschätzen ist. Ein Gastbeitrag.

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Corona-Protest in Leipzig: Die Grenze zwischen Wissenschaftsfeindlichkeit, Verschwörungstheorien und am Ende auch rechtem Extremismus wird – nicht zuletzt durch das Internet – immer diffuser.
Corona-Protest in Leipzig: Die Grenze zwischen Wissenschaftsfeindlichkeit, Verschwörungstheorien und am Ende auch rechtem Extremismus wird – nicht zuletzt durch das Internet – immer diffuser. © Björn Kietzmann

Von Maik Fielitz und Holger Marcks

Wie viele Rechtsextremisten gibt es in Deutschland? Über diese Frage zerbrechen sich Sicherheitsbehörden, Wissenschaft und Zivilgesellschaft wiederkehrend die Köpfe, um die Gefahr für die liberale Demokratie akkurat einzuschätzen. Der Verfassungsschutz etwa versucht sich jährlich in seinen Berichten an numerischen Einordnungen, die demokratiefeindliche Tendenzen nachzeichnen und politische Maßnahmen anleiten. Als Indikator gelten dabei üblicherweise die Mitglieder von Parteien und Gruppen. Aber auch im Bereich des „weitestgehend unstrukturierten Personenpotenzials“ versuchen sich die Behörden an Einschätzungen, vor allem mit Blick auf die Sympathisanten rechtsextremer Subkulturen.

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