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Polizei prüft Schüsse auf Linie 4

Unklar ist, mit welcher Waffe auf die Straßenbahn in Coswig geschossen wurde.

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© Archiv/DVB AG

Von Peggy Zill

Coswig. Vier Anschläge auf Straßenbahnwagen der Linie 4 gab es in Coswig bereits Anfang 2015. Nun prüft die Polizei, ob es Zusammenhänge zum aktuellen Fall gibt. Ob die Beamten dem für die damaligen Taten verurteilten Coswiger nach den jüngsten Schüssen einen Besuch abgestattet haben, wollte eine Sprecherin der Polizeidirektion Dresden gestern nicht kommentieren. Sie dürfe keine Details zu den Ermittlungen preisgeben.

Am Freitagabend gegen 19.50 Uhr hatten Unbekannte beim Einfahren in die Haltestelle Radebeuler Straße auf die Straßenbahn geschossen. Dabei wurden eine Seitenscheibe sowie die Außenverkleidung des Waggons beschädigt. Der entstandene Sachschaden wird nach Polizeiangaben auf 1 200 Euro geschätzt. Unklar ist noch, mit was geschossen wurde. „Vor Ort konnten die Beamten kein Projektil oder ein anderes Teil finden“, so die Sprecherin. Es sei also unbekannt, ob mit einem Stein oder einer Luftdruckwaffe geschossen wurde. Das erschwere die Ermittlungen. Wie Falk Lösch, Sprecher der Dresdner Verkehrsbetriebe (DVB) erklärt, passiert den Fahrgästen bei solchen Vorfällen in der Regel nichts. „Die Scheiben bestehen aus Sicherheitsglas.“ Gehen sie zu Bruch, splittern sie nicht.

Die Schüsse von 2015 waren schnell aufgeklärt. Die Polizei nahm einen damals 25-jährigen Coswiger fest. Er gestand die Taten und gab als Motiv Liebeskummer an. Seine Freundin hatte ihn verlassen und etwas mit einem Straßenbahnfahrer angefangen. Deshalb hatte er Hass auf die DVB. Tatwaffe war eine Gasdruckpistole gewesen, die der junge Mann im Internet gekauft hatte. Mit dieser konnten Stahlkugeln verschossen werden. Er wurde wegen versuchter gefährlicher Körperverletzung, Sachbeschädigung und unerlaubten Besitzes einer verbotenen Waffe zu zwei Jahren auf Bewährung verurteilt. Außerdem musste er den Verkehrsbetrieben den Schaden von knapp 6 000 Euro ersetzen.