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57-jähriger Polizist stirbt nach Einsatz in Thüringen

Es sah offenbar nach Routine aus. Doch nach einer Auseinandersetzung in Bad Frankenhausen mit einem 18-Jährigen brach ein Beamter zusammen. Wenig später ist er tot.

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Bei einem Einsatz kam es zu einem Handgemenge mit einem 18-Jährigen, bei der ein 57 Jahre alter Polizist getroffen wurde. Er brach wenig später zusammen.
Bei einem Einsatz kam es zu einem Handgemenge mit einem 18-Jährigen, bei der ein 57 Jahre alter Polizist getroffen wurde. Er brach wenig später zusammen. © Arifoto Ug/dpa-Zentralbild/dpa

Erfurt/Bad Frankenhausen. Ein Polizist ist in Thüringen zu Beginn des Wochenendes nach einem Einsatz gestorben. In der Nacht zum Samstag seien Beamte in eine Gartenanlage in Bad Frankenhausen gerufen worden, teilte die Polizei mit. Die Beamten wollten offenbar einen Streit zwischen mehreren Personen schlichten. Während des Einsatzes habe ein 18-Jähriger um sich geschlagen und dabei auch die Einsatzkräfte getroffen.

Der 57-jährige Beamte brach den Angaben nach kurz darauf in der Nähe des Einsatzortes zusammen und musste reanimiert werden. Er sei in ein Krankenhaus nach Erfurt gebracht worden, wo er in den Morgenstunden starb.

"Im Rahmen der ersten Kontaktaufnahme kam es zu einem Handgemenge. Der Polizeibeamte wurde von dem 18-Jährigen getroffen. Was dann genau zum Tod geführt hat, ist noch zu klären. Der Beschuldigte ist vorläufig festgenommen worden", sagte Staatsanwalt Benedikt Ballhausen der "Bild".

Das Landeskriminalamt habe die Ermittlungen zum genauen Hergang übernommen, hieß es. Die Todesursache soll eine Obduktion am Samstag klären, wie auch der MDR berichtet.

Der CDU-Innenexperte Raymond Walk, Mitglied Thüringer Landtag, reagierte entsetzt: „Es ist immer tragisch, wenn Kollegen in Ausübung des Dienstes versterben. Unser Mitgefühl gehört der Familie und den Angehörigen! Fakt ist: Unsere Polizei arbeitet am Limit. Respekt und Wertschätzung schwinden. 422 tätliche Angriffe und 1300 Straftaten zeigen das traurige Bild der Wirklichkeit. Dazu die enorme Arbeitsbelastung“, zitiert ihn das Blatt.

Einen ähnlichen tragischen Fall hatte es in der letzten März-Woche in Nürnberg gegeben. Dort war ein 30-jähriger Bundespolizist bei einem Einsatz in der Nacht am Hauptbahnhof attackiert worden. Bei einem Arztbesuch am Morgen war er zusammengebrochen und gestorben. Auch hier ordnete die Staatsanwaltschaft eine Obduktion an. Demnach starb der Mann an einer "medizinischen Ursache". Die Polizei teilte in diesem Fall mit: „Ein Zusammenhang mit dem vorangegangenen Angriff besteht dem aktuellen Stand der Ermittlungen nach nicht.“ (lem)