SZ + Döbeln
Merken

Polizei findet Designer-Drogen in Scheune

Zahlreiche Objekte in Mittelsachsen und dem Kreis Leipzig wurden am Mittwoch durchsucht. Einen Einsatz gab es auch in Leisnig. Vier Verdächtige wurden ermittelt.

Von Maria Fricke
 3 Min.
Teilen
Folgen
NEU!
Kisten und Kartons mit mehreren Kilogramm an Designer-Drogen sowie Betäubungsmitteln wie Kokain und Liquid Ectasy haben die Beamten bei der großangelegten Durchsuchung gefunden.
Kisten und Kartons mit mehreren Kilogramm an Designer-Drogen sowie Betäubungsmitteln wie Kokain und Liquid Ectasy haben die Beamten bei der großangelegten Durchsuchung gefunden. © PD Leipzig

Leipzig/Mittelsachsen. Mit einem Großaufgebot an Einsatzkräften sind am Mittwochmorgen mehrere Objekte in den Landkreisen Leipzig und Mittelsachsen durchsucht worden. Ziel der Ermittler war es dabei, Betäubungsmittel und psychoaktive Substanzen aufzuspüren. Und die Beamten wurden fündig.

Wie die Polizeidirektion Leipzig am Donnerstagnachmittag informierte, sind die Ermittler unter anderem in einer Scheune auf Kisten und Kartons gestoßen, in denen sich mehrere Kilogramm der Neuen psychoaktiven Stoffe sowie Betäubungsmittel befanden.

In einem weiteren durchsuchten Objekt wurden zudem, neben weiteren Drogen, auch in geringen Mengen eine Verpackungsstrecke sowie Verpackungsmaterial gefunden.

Durchsucht worden sind bei dem Einsatz unter anderem ein Wohnhaus in Leisnig, ein kleineres Gewerbeobjekt in Rochlitz, ein Wohnhaus in Colditz sowie ein Wohngebäude mit Keller in Grimma, informierte Sandra Freitag von der Pressestelle der Polizeidirektion Leipzig.

"Nach ersten Schätzungen beträgt der Verkaufswert der sichergestellten Substanzen allein in einem der durchsuchten Objekte circa 500.000 Euro", sagte die Polizei.

Im Zuge der Ermittlungen wurden vier deutsche Tatverdächtige festgenommen. Dabei handelt es sich um eine 54-jährige sowie eine 45-jährige Frau und zwei Männer im Alter von 30 und 35 Jahren. Jene sind am Donnerstag dem Ermittlungsrichter des Amtsgerichtes Chemnitz vorgeführt worden.

"Der Haftbefehl ist inzwischen gegen Auflagen außer Vollzug gesetzt worden. Die vier Tatverdächtigen befinden sich wieder auf freiem Fuß", ergänzte Sandra Freitag von der PD Leipzig.

Polizei: "Extrem gefährliche Stoffe"

An dem Einsatz beteiligt waren Beamte des Bayrischen Landeskriminalamtes, Dezernat 61, der Vermögensabschöpfer des Bayrischen Landeskriminalamtes, des Bundeskriminalamtes sowie der Polizeidirektion Chemnitz.

Anlass für die Durchsuchungen war ein Ermittlungsverfahren der Staatsanwaltschaft Chemnitz wegen des Verbrechens des gewerbsmäßigen unerlaubten Handels mit Betäubungsmitteln und psychoaktiven Substanzen.

Unter die neuen psychoaktiven Stoffe (NPS) fallen laut Bundesgesundheitsministerium meist synthetische Stoffe, die gelegentlich auch als "Designerdrogen" bezeichnet werden. Nach Polizeiangaben werden jene Substanzen unter dem Deckmantel angeblicher Legalität tagtäglich tausendfach über das Internet vertrieben. "Die Betreiber erzielen damit jährlich Umsätze in Millionenhöhe", heißt es weiter.

Aufgrund ihrer enormen Wirkstoffpotenz seien die Stoffe extrem gefährlich. "Die Einnahme führt regelmäßig zu schweren gesundheitlichen Schäden bis hin zum Tode", betonen die Beamten.

Kampf gegen organisierte Rauschgiftkriminalität

Um dem Online-Handel mit den Substanzen entgegenzutreten ist in Deutschland und Europa eine Strategie zur Bekämpfung der organisierten Rauschgiftkriminalität entwickelt worden.

Für die haben sich unter Federführung des Bayerischen Landeskriminalamtes, des Bundeskriminalamtes und der Generalstaatsanwaltschaft Bamberg mehrere Landeskriminal- und Zollfahndungsämter mit weiteren Akteuren aus den Bereichen Medienaufsicht, Jugendschutz und Suchtberatung zu dem EU-geförderten Projekt DrAIN (Disruption and Analysis of the Internet NpS-Market) zusammengeschlossen.

Im Rahmen dieser Strategie fand auch der Einsatz am Mittwoch in den Landkreisen Leipzig und Mittelsachsen statt.

Mehr lokale Nachrichten aus Döbeln und Mittelsachsen lesen Sie hier.