Rosenthal-Bielatal. Zwei Jugendliche haben in der Nacht zu Sonnabend mehrere Glasflaschen auf eine Asylbewerberunterkunft in Rosenthal-Bielatal geworfen. Verletzt wurde nach derzeitigem Ermittlungsstand niemand, am Gebäude entstand kein Schaden, wie die Polizei am Sonntag mitteilte.

In dem betroffenen Haus an der Kirchgasse lebt eine Familie aus Syrien, teilt Tino Bernhardt (Freie Wähler), Bürgermeister von Rosenthal-Bielatal mit. Und das seit mehreren Jahren. Er selbst ist von der Attacke entsprechend überrascht. Die Familie sei gut integriert im Ort. Viele Bewohner hätten den Flüchtlingen nach ihrem Einzug geholfen und sie unterstützt. Bis heute gäbe es eine große Hilfsbereitschaft in Rosenthal-Bielatal.

"Die Jugendlichen haben uns mit der Attacke nun einen Bärendienst erwiesen", sagt Bernhardt, der als Polizeibeamter arbeitet und das Bürgermeisteramt ehrenamtlich führt. Bevor er sich ein konkretes Urteil erlaubt, will der Ratschef mit den betroffenen Jugendlichen persönlich sprechen, um sie über die Situation und deren Folgen aufzuklären.

Gegen die beiden 15 Jahre alten Deutschen ermittelt nun der Staatsschutz wegen Bedrohung. (dpa mit SZ/kat)