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Polnischer Computerspezialist zieht nach Dresden

Die IT-Firma "Comarch" baut für 15 Millionen Euro ein Rechenzentrum und verlegt den deutschen Firmensitz an die Elbe.

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Von Franziska Dähn

Das polnische Softwareunternehmen „Comarch“ baut derzeit für 15Millionen Euro ein neues Rechenzentrum an der Chemnitzer Straße. Im angrenzenden Altbau soll ab Herbst 2012 zudem der neue deutsche Firmensitz entstehen.

Das Unternehmen ist dabei dem Ruf der Technischen Universität gefolgt, wie Gunnar Kind, der kaufmännische Direktor der Comarch AG, sagt: „Wir hatten mehrere Kooperationen mit der TU Dresden im Bereich der Telekommunikationssoftware“. Zudem bekäme man in der Landeshauptstadt „relativ leicht Fachkräfte zu annehmbaren Preisen“, so Kind weiter. Höhere Umsätze und die daraus folgende personelle Erweiterung in Dresden sei deshalb ein logischer Schritt.

Der polnische Softwareentwickler hat bereits seit 2005 einen Unternehmensstandort in Dresden, derzeit mit etwa 55 Mitarbeitern. An dem neuen deutschen Hauptsitz soll deren Anzahl in den kommenden zwei Jahren auf etwa 230 aufgestockt werden. „Wir suchen vor allem Akademiker im IT-Bereich, etwa Fach- und Wirtschaftsinformatiker“, so Kind.

Der Altbau an der Chemnitzer Straße gehört dem Unternehmen bereits seit 2009. Die Wirtschaftskrise verzögerte das Neubauprojekt jedoch. Nun wird das ehemalige Wohnhaus nach rund zehn Jahren Leerstand saniert, parallel läuft der Neubau: „Das Kellergeschoss ist gerade fertig geworden, wir fangen nun mit dem Erdgeschoss an“, sagt Kind. Baubeginn war im April, das Projekt soll im September oder Oktober 2012 beendet sein.

In dem Neubau ist Platz für hundert Server zur Datenverarbeitung für Kunden wie der Deutschen Telekom, Vodafone und E-plus. Deren Daten müssten aus rechtlichen Gründen in Deutschland gespeichert werden, ein weiterer Grund für die Expansion in Dresden. „Die Daten sind mehrfach gesichert. Mithilfe von Dieselaggregaten und 50 Tonnen schweren Bleibatterien etwa können wir innerhalb von zwanzig Sekunden auf Notstrom umschalten“, sagt Kind. Diese Gewichte zögen auch enorme bauliche Anforderungen für den vierstöckigen Neubau nach sich.

Der deutsche „Comarch“-Ableger macht mit insgesamt 420Mitarbeitern einen Jahresumsatz von rund 50 Millionen Euro.