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Posse um Ausfahrt geht weiter

Eine Kurve an einem Karree im Großen Garten gefährdet nicht nur Autofelgen. Jetzt musste auch eine Hecke dran glauben.

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© Christian Juppe

Von Marcus Herrmann

Der nächste Schaden, der aufs Konto der scharfen Kurve in der Garagenausfahrt zur Müller-Berset-Straße geht, ist angerichtet. „Diesmal hat es einen Teil der Hecke erwischt, die sich gleich neben der Pkw-Ausfahrt befindet“, sagt Anwohner Siegfried Nentwich. Der 86-Jährige beschwert sich seit Monaten über die scharfe S-Kurve, die er mit seinem Auto nur schwer ohne anzustoßen passieren kann.

Für Reparaturen seiner Reifen und Felgen musste er schon mehrere Hundert Euro bezahlen. „Und erst letzte Woche habe ich zwei Teile einer Bremsscheibe an der ominösen Stelle gefunden“, so Nentwich. Weil vor einigen Tagen ein Lkw wegen einer Anlieferung von Baumaterialien in das Wohngebiet zwischen Rudolf-Mauersberger und Müller-Berset-Straße musste, habe er die viel zu enge Einfahrt nicht anders passieren können, als eine Schneise der Zerstörung zu hinterlassen, sagt Nentwich. Mit anderen Garagennutzern sammelte er auch deshalb Unterschriften, um den Besitzer des Areals – die Wohnungsgenossenschaft (WG) Post – zum Einlenken zu bewegen. „Die Einfahrt muss begradigt werden. Das ist logistisch und vom finanziellen Aufwand her ein Klacks“, so Nentwich. Mehrmals habe er sich nun schon an die WG Post gewandt. Die sieht das Problem zwar nicht so dramatisch: „Von einer gefährlichen Ausfahrt kann auch nach einer eingehenden Prüfung nicht die Rede sein“, sagt Geschäftsführerin Anke Kirsten.

Trotzdem sprachen die Verantwortlichen nach einer Begehung davon, Lösungsvorschläge zu erarbeiten, wie die Kurve entschärft werden könnte. Das ist allerdings mehr als fünf Monate her. Inwiefern inzwischen ein Kompromiss gefunden wurde, sagt Kirsten nicht. Auf eine erneute Anfrage der SZ hat sie bisher nicht reagiert. „Auch meine Nachfragen werden meistens ignoriert“, erzählt Nentwich. Mehrmals sei ihm Kirsten eine Auskunft schuldig geblieben. Er wisse nur, dass die Hecke nun erneuert werden soll. „Das Geld sollten die Herrschaften doch lieber in die Begradigung des Weges investieren. Dann könnten wir uns endlich auch die Kosten für unsere kaputten Reifen sparen“, so Nentwich.