Partner im RedaktionsNetzwerk Deutschland
Merken

Premiere entgeht knapp Pleite

Der Medienmogul Murdoch knüpft seine Hilfe bei dem angeschlagenen Abo-Sender aber an Bedingungen.

Teilen
Folgen
NEU!

München. Einen Tag vor Weihnachten ist der Abosender Premiere haarscharf an der Pleite vorbeigeschrammt. Nach wochenlangem Ringen einigte sich Premiere mit Banken und dem Großaktionär Rupert Murdoch in einer Nachtsitzung auf eine neue Finanzierung. Fast eine halbe Milliarde Euro frisches Kapital soll dem Bezahlsender damit zufließen. Die rund 1100 Beschäftigten des Unternehmens können vorläufig aufatmen. „Damit ist das Überleben von Premiere gesichert“, sagte Premiere-Chef Mark Williams.

Allerdings muss er rasch neue Kundschaft für den Abosender finden, damit der Sender nach der Notrettung nicht doch noch untergeht. Murdoch hat zudem seine Hilfe an so viele Bedingungen geknüpft, dass das schwierige Finanzkonstrukt auch noch platzen könnte. Dazu gehört auch, dass die Finanzaufsicht Bafin Murdoch von der Pflicht zu einem Übernahmeangebot für den Sender befreit.

Bis jetzt war Premiere für Murdoch ein Flop. Beim Einstieg im Januar hatte er noch 17,50 pro Aktie gezahlt, gestern war sie vier Euro wert. Mithilfe des neuen Finanzpakets soll Premiere nun bis 2011 profitabel sein, kündigte Williams an.

Wichtigste Voraussetzung für die Wende sind neue Kunden. Wenn Heiligabend unter einer Million Weihnachtsbäumen ein Abonnement für den Bezahlsender liegen würde, hätte Williams keine Probleme mehr: Mit 3,4 Millionen Kunden würde der Sender die Gewinnschwelle erreichen. (dpa)