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Prickelnd frisch mit 110

Die Getränkemarke Margon feiert Geburtstag. Mit vielen Geschichten und Gästen. Der jüngste Gratulant war 21.

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Von Heike Sabel

Jeder hat seine Margon-Geschichte. Die Frau, die überrascht beim Blick in die Ausstellung anlässlich 110 Jahre Margon ruft: „An das Etikett aus der DDR erinnere ich mich.“ Oder der Mann, der damals im Sommer dort aushelfen musste und die Etiketten als Schmierzettel mit nach Hause nahm. Bundestagsabgeordneter Klaus Brähmig half als Schüler im Pionierlager in Papstdorf und fuhr mit dem Versorgungschef direkt nach Burkhardswalde an die Abfüllanlage, um Nachschub zu holen. Und SZ-Regionalverlagsgeschäftsführer Jörg Seidel fühlte sich jüngst an frühere Zeiten erinnert, als im Heidenauer Real das Margonwasser alle war.

Margon ist eine Frage der Überzeugung. Entweder man trinkt es oder man trinkt es nicht. Einige haben dem Wasser abgeschworen, seit der Traditionsstandort Burkhardswalde geschlossen wurde. Doch wirklich geschadet hat es dem Unternehmen Lichtenauer und dem Wasser nicht. Auch wenn mancher den Weggang betrauert – die 13 Quellen dort haben nicht mehr gereicht. Jetzt sprudelt eine andere, und das noch viele Jahre. Die nächsten 110, wenn es nach Geschäftsführer Paul K. Korn geht. 110 Jahre wird kaum ein Mensch, aber Marken können es schaffen, sagte er am Freitag zur Festveranstaltung im Graupaer Jagdschloss. 90 Prozent der Sachsen kennen Margon, in Ostdeutschland jeder Zweite. Margon habe zwei Kriege, eine Mauer und viele kurzlebige Marken überlebt.

Artur Kunz, der langjährige Margon-Inhaber und Chef ist nur ein reichliches Jahrzehnt jünger als die Marke. Er selbst konnte aus gesundheitlichen Gründen am Freitag nicht dabei sein und wurde von seinem Sohn und dessen Frau vertreten.

Margon will heute prickelnd frisch sein wie vor 110 Jahren, wobei der Slogan „prickelnd frisch“ erst 1957 dazu kam. Dafür wird bei der Werbung und am Freitag auf Jung gesetzt. Das überzeugt auch die „alten“ Margon-Freunde. Der 21-jährige Rüdesheimer Pianist Jonathan Zydek spielte ohne Noten so prickelnd frisch und meisterhaft, dass er ein würdiger Gratulant für den 110-jährigen Jubilar war.

Und es gab an dem Abend noch eine zweite Hauptperson. Die langjährige Pressesprecherin von Margon, Bettina Krumbiegel, wurde offiziell verabschiedet. Mit Blumen, Wein und einem Räuchermann, der 42 Euro kostet. Klaus Brähmig sagte das nicht, um den Wert seines Geschenkes zu betonen, sondern damit die Gäste wissen, sie können ihn auch kaufen – und verschenken. Außerdem wurde Bettina Krumbiegel zur Ehrenbotschafterin der Marke Margon ernannt. Das ist nun schon ihr zweiter Ehrentitel, nachdem sie im Sommer in Dohna beim Müglitztallauf zum Ehrenburgfräulein geschlagen wurde.

110 Jahre war ein Grund zum Feiern. Gemeinsam mit Geschäftspartnern, gemeinsam mit Sandstein und Musik, das Musikfestival, das Margon von Anfang an unterstützt, und gemeinsam mit der Sächsischen Zeitung. Und weil auch 111 Jahre ein Grund zum Feiern sind, soll es nächstes Jahr wieder ein Fest geben. Bis dahin wird noch so manche Margon-Geschichte geschrieben und erzählt. Beim Betrachten der Ausstellung, die demnächst unter anderem zum Dehoga-Wirteball und zur Sportlergala zu sehen sein wird, und natürlich beim Margonwassertrinken.