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Prost auf eine „klare“ Zukunft!?

Der Alkoholkonsum bei Jugendlichen von 14 bis 21 Jahren nimmt zu. Die Statistik beweist es. Eltern kümmern sich nicht um ihre Kinder. Dafür sind Krippe und Kindergarten da. Gehen die Kleinen endlich in die Schule, kann der Hort für sie sorgen.

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Von Marcus Gumpert

Der Alkoholkonsum bei Jugendlichen von 14 bis 21 Jahren nimmt zu. Die Statistik beweist es. Eltern kümmern sich nicht um ihre Kinder. Dafür sind Krippe und Kindergarten da. Gehen die Kleinen endlich in die Schule, kann der Hort für sie sorgen. Abends heißt es meist, nur schnell ins Bett, denn die Eltern sind ja so gestresst, entweder von der Arbeit oder vom Nichtstun. Die Sprösslinge müssen dann selbst sehen, was sie tun. Oft steht ein Fernseher auch im Kinderzimmer. Wenn zwei oder drei Jahre ältere Geschwister da sind, wissen diese „interessante“ Sendungen. Der Nachahmeffekt tritt ein. Natürlich, ein Bier gehört dazu wie beim Vati. Zigaretten brauchen die Kinder auch. Unten an der Ecke steht ein Automat.

Oft passiert es, dass die noch nicht Zehnjährigen zusammen mit den jüngeren Geschwistern vorm Fernseher einschlafen. Nervös, unausgeschlafen gehen sie am nächsten Tag zur Schule. Misserfolge sind programmiert. Kommen die Kids ins Pubertätsalter wird es nicht besser, eher schlimmer. Schon bei Elf- und Zwölfjährigen sind Mutproben angesagt. Stehlen wird als Kavaliersdelikt angesehen. Alle, auch Außenseiter, müssen ran. Wer dies nicht schafft, befindet sich außerhalb der zweifelhaften Gemeinschaft. Nun wird es eine Frage des Selbstbewusstseins. Entweder Außenseiter und damit fast Einzelgänger werden oder zur Clique gehören? Dies ist dann die Frage.

Meist stellt sich der Gruppenzwang als stärker heraus. Ein Herdenbetrieb bestimmt mit 14, 15 Jahren die Jugendlichen sowieso. Eine Flasche Bier, einmal Schnaps, Zigaretten überhaupt und einen Joint – das gehört zum Leben. In Diskotheken wird es heimlich mitgebracht, die Verantwortlichen sind aufgebracht, wenn noch nicht einmal 16-Jährige unterm Tisch liegen. Auf einmal taucht die Schuldfrage auf. Dass sich hier ein negativer Prozess widerspiegelt, ist jedem von uns bewusst. Mit der Verantwortung der Eltern geht es los. Die Werbung für Alkohol, speziell Bier, und Zigaretten erreicht ihr Ziel. Ja, in Geschäften, Diskotheken und Märkten lässt sich das Verkaufspersonal auch nur selten den Ausweis zeigen. Das Gesetz zum Schutz der Jugend existiert. Wir müssen es mit Leben erfüllen. Außer der Verpflichtung, nicht zu rauchen, muss auch das Trinken, das heißt der Alkohol für Kinder und Jugendliche out sein. Nein, ich meine keinen Aktionismus gegen das Rauchen, Trinken und Drogen, sondern eine frühzeitige Selbsterkenntnis zum dreifachen Nein. Das ist in! Wie schön könnte dann eine „klare“ Zukunft sein.

Marcus Gumpert ist Schüler, im LK Deutsch des BSZ für Wirtschaft Riesa