Radeberg
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Mangelnde Rücksichtnahme ist Hauptunfallursache in Freibädern im Rödertal

Verstauchungen, Platzwunden, Schnittverletzungen oder Hitzschläge - vor allem im Radeberger Stadtbad gab es einige Einsätze der Rettungsschwimmer und Bademeister. Was die Ursachen für Einsätze im Rödertal waren.

Von Siri Rokosch
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Im Ottendorfer Teichwiesenbad war in diesem Jahr oft viel los. Größere Badeunfälle blieben im Rödertal aber aus.
Im Ottendorfer Teichwiesenbad war in diesem Jahr oft viel los. Größere Badeunfälle blieben im Rödertal aber aus. © René Meinig

Rödertal. Zwei gute Nachrichten vorweg: Es gab in dieser Badesaison bislang keine Schwimmunfälle in den öffentlichen Bädern im Rödertal. Auch in den illegalen Badegewässern ist, laut Polizeidirektion Görlitz, im Rödertal niemand tödlich verunglückt. Die zweite gute Nachricht: fast alle Freibäder öffnen noch bis zum 15. September.

Mit welchen Verletzungen die Rettungsschwimmer und Bademeister in den vier Bädern im Rödertal in diesem Sommer voranging zu tun hatten.

Rennen am Beckenrand und Springen ohne Rücksicht auf andere

Im Freibad von Wachau ging es in diesem Jahr bislang eher beschaulich zu, sagt Schwimmmeister Frank Lunze, der dort, gemeinsam mit einem Rettungsschwimmer-Kollegen, die Aufsicht innehat. "Außer Pflastern auf kleine Wunden zu kleben und Schiefer zu entfernen, hatten wir keine Einsätze in diesem Jahr", sagt Lunze auf Anfrage von Sächsische.de.

Einige Wespenstiche habe es gegeben, die mit Kühlgel behandelt wurden. Sonst habe die Arbeit hauptsächlich aus Ermahnungen und Hinweisen bestanden, wie Lunze sagt: "Die Eltern müssen in der Nähe der Kinder bleiben und mit aufblasbaren Wassertieren wird nicht ins Tiefe geschwommen", berichtet er von seiner Arbeit am Beckenrand.

Geöffnet ist das Wachauer Freibad noch bis zum 15. September.

Nicht ganz so harmonisch ging es offensichtlich im Stadtbad Radeberg zu. Bislang musste dort sechsmal der Rettungsdienst gerufen werden, wie der stellvertretende Vereinsvorsitzende Michael Weber sagt: "Der Rettungsdienst wird gerufen, wenn vor Ort keine ausreichende medizinische Versorgung möglich ist. Dies kann Platzwunden und Knochenbrüche ebenso betreffen, wie allergische Reaktionen auf Insektenstiche oder Hitzschlag. Die Entscheidung obliegt dem diensthabenden Schwimmmeister beziehungsweise Rettungsschwimmer oder auch dem Besucher selbst", so Weber, ohne auf Einzelheiten näher einzugehen.

Es habe im Stadtbad "unzählige" kleine und größere Einsätze der Mitarbeiter gegeben, wobei Insektenstiche bei gutem Wetter nahezu täglich stattgefunden hätten.

Rutschen und Springen birgt die meisten Gefahren

Hinzu seien Verstauchungen, Platzwunden, Schnittverletzungen oder Hitzschläge gekommen. "Die meisten Unfälle, aber oft kleinerer Art, passieren im Bereich der Rutsche", sagt Weber. Im Radeberger Stadtbad gibt es eine sehr breite Rutsche, auf der mehrere Kinder gleichzeitig rutschen können.

Die Unfälle dort seien einerseits durch das unbedachte Queren des Rutschenauslaufs im Becken oder beim zu wilden Rutschen selbst passiert, erklärt Michael Weber weiter, der betont, dass vor allem im Becken die fehlende Rücksichtnahme gegenüber anderen Badegästen große Gefahren bürge. Das beträfe zum Beispiel das Springen vom Beckenrand oder eben beim Rutschen.

Gäste, die sich lange am Beckenrand aufhalten, müssten zudem mit Hitzschlag oder Dehydrierung rechnen, denn Bäume, die Schatten spenden gibt es im Stadtbad Radeberg im Badebereich nicht.

Ausrutschen durch das Rennen am Beckenrad

Im Arnsdorfer Karswaldbad sind die Rettungsschwimmer in dieser Saison vor allem mit Schürfwunden durch das Rennen am Beckenrand und beim Springen ins Wasser konfrontiert worden, wie der Vereinsvorstand Holm Timm sagt.

Bienen- und Wespenstiche habe es deutlich weniger als im letzten Jahr gegeben. Die größten Gefahren für die Badegäste, hier vor allem für Kinder, seien die rutschigen Beckenränder, welche beim Rennen oft zu Stürzen führten.

Die Badesaison endet in Arnsdorf mit dem Abschlussfest am 9. September.

Im Teichwiesenbad von Ottendorf-Okrilla wurde ebenfalls keine "Wasserrettung" in diesem Sommer verzeichnet. Nach Angaben der Gemeindeverwaltung seien zwei Kopfplatzwunden, eine Prellung und einige wenige Schürfwunden beim Rennen und beim Fußballsoccer spielen zu behandeln gewesen. Bienen- und Wespenstiche mussten die Rettungsschwimmer auch in Ottendorf-Okrilla weniger "verarzten" als im Vorjahr.

Alle, die vor Saisonende noch einmal ins kühle Nass springen wollen, können das im Teichwiesenbad noch bis zum 15. September tun.

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