Radeberger Spielmannszug live im Fernsehen beim Münchner Oktoberfest
Radeberg. Nicht mehr lange, dann heißt es wieder "O'Zapft is!" und das Münchner Oktoberfest beginnt. Das größte Volksfest der Welt findet in diesem Jahr wieder mit einer sächsischen Formation statt: dem Spielmannszug aus Radeberg.
Beim legendären Trachten- und Schützenzug werden die Spielleute durch die Münchner Innenstadt auf die Theresienwiese marschieren und dabei live in der ARD zu sehen sein.
Klare Vorgaben für Teilnahme am Trachtenzug
Der Trachten- und Schützenzug gilt weltweit als einer der schönsten und größten Umzüge. Damit das traditionelle Erscheinungsbild der Veranstaltung gewahrt bleibt, macht der Veranstalter den Teilnehmern klare Vorgaben. Bereits im Januar müssen sich die Vereine bewerben. "Zulassungen erhalten ausschließlich Züge mit authentischen und historisch nachempfundenen Trachten oder Uniformen", erklärt Tom Thiele vom Radeberger Spielmannszug.
Dass der Spielmannszug Radeberg nun wiederholt eine Zulassung erhalten hat, verdankt er seiner historischen Montur, den weiß-grünen Uniformröcken mit den aufwändig verzierten Tschakos. Diese ist der Bekleidung des Sächsischen Infanterieregiments "Prinz Friedrich August" aus dem Jahr 1813 nachempfunden. Seit 2001 sind die Uniformen das Markenzeichen der Musiker. Im Jahr 2003 haben sie erstmals die Zulassung zum Oktoberfest ermöglicht.
"Über die Uniform hinaus gibt es weitere, klare Reglementierungen für die Teilnehmenden des Trachten- und Schützenzuges", erklärt Thiele. "So müssen sich Frauen am Tag des Umzuges beispielsweise traditionell frisieren und dürfen keine offenen Haare tragen." Sonnenbrillen seien tabu, genauso wie Regenschirme oder Plastikumhänge. Auch die Schrittgeschwindigkeit - 104 Schritte pro Minute - oder das Tempo der gespielten Musik schreibt der Veranstalter den Musikkapellen vor.
Fünfte Teilnahme der Radeberger Gruppe
Auch wenn ihre Uniformen in das Bild des historischen Umzuges passen, sind die Radeberger eine kleine Besonderheit auf dem bayrischen Terrain. Denn von den 9.572 Teilnehmern des Umzuges werden gerade einmal 753 Mitwirkende aus den nicht- bayrischen Teilen Deutschlands kommen. Ein einziger Verein wird aus den ostdeutschen Bundesländern anreisen: der Spielmannszug aus Radeberg.
Dabei bringt der Verein sogar schon etwas Wiesn-Erfahrung mit. Vor genau 20 Jahren startete der Spielmannszug Radeberg zum ersten Mal zum Oktoberfest. Nach den Jahren 2003, 2007, 2010 und 2018 ist es nun die fünfte Reise der Radeberger in die bayrische Landeshauptstadt.
ARD-Übertragung am 17. September
Der Trachten- und Schützenzug startet am 17. September um 10 Uhr ab der Maximilianstraße in München. Sieben Kilometer lang führt er über den Odeonsplatz auf die Oktoberfestwiese. Neben traditionellen Musikkapellen ziehen dann historische Trachtengruppen, Sport- und Gebirgsschützen, Spielmanns- und Fanfarenzüge und Fahnenschwinger durch das Zentrum von München.
Auch die Prachtgespanne der Münchner Brauereien sowie der bayrische Ministerpräsident Markus Söder (CSU) sind Teil des Treibens.
Ausflug auch in Radebergs Partnerstadt Garching
Verbunden wird die Reise zum Münchner Oktoberfest mit einem Besuch in Radebergs Partnerstadt Garching, die im unmittelbaren Umkreis von München liegt. Mit der dortigen Musikschule unterhält der Spielmannszug eine jahrzehntelange Freundschaft.
Immer wenn es zum Oktoberfest geht, können die Spielleute in der Musikschule übernachten. Regelmäßig werden auch Auftritte in Garching gespielt. In diesem Jahr planen die Radeberger Spielleute am 16. September ein Konzert in der Partnerstadt. (SZ/vb)