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Baustart des "Radwegs" von Langebrück nach Liegau

Irgendwann wird es einen Radweg und teilweise eine "Radautobahn" von Dresden bis nach Radeberg geben. Bis es so weit ist, entsteht derzeit zwischen Langebück und Lotzdorf ein provisorischer Radweg.

Von Siri Rokosch
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Die Karte zeigt den provisorischen Radweg in Blau von Langebrück nach Radeberg. Der rot eingezeichnete Radweg wird die neue Verbindung von Dresden nach Radeberg.
Die Karte zeigt den provisorischen Radweg in Blau von Langebrück nach Radeberg. Der rot eingezeichnete Radweg wird die neue Verbindung von Dresden nach Radeberg. © Raimund Pecherz

Liegau-Augustusbad. Mitten durch, und entlang der Dresdner Heide, sowie über Felder, wird der provisorische Radweg von Langebrück bis nach Lotzdorf, kurz vor Radeberg, führen. Gebaut wird dieser bereits. Momentan entsteht das Stück vom Langebrücker Feriendorf bis zum Leichenweg in Liegau-Augustusbad. Raimund Pecherz, Ortsvorsteher des Radeberger Ortsteils Liegau-Augustusbad, hatte sich jahrelang dafür stark gemacht.

Provisorischer Radweg von Langebrück nach Lotzdorf: Im Bild zu sehen ist der Teil Stichverbindung zur Eisenbahnunterführung am Q-Weg in der Dresdner Heide bis zum Langebrücker Saugarten/Dörnichtweg.
Provisorischer Radweg von Langebrück nach Lotzdorf: Im Bild zu sehen ist der Teil Stichverbindung zur Eisenbahnunterführung am Q-Weg in der Dresdner Heide bis zum Langebrücker Saugarten/Dörnichtweg. © SZ/Siri Rokosch

Warum der neue Radweg noch Zeit braucht

Nördlich von Dresden soll in den kommenden Jahren ein Radschnellweg gebaut werden. Er führt dann von der Dresdner Neustadt die S59 entlang nach Dresden-Klotzsche, und über Langebrück die S180 entlang nach Liegau-Augustusbad bis nach Radeberg. Das sind rund 18 Kilometer insgesamt.

Diese "Radautobahn" wird vier Meter breit und kreuzungsfrei. Der Bund übernimmt in der Regel für solche Projekt 75 Prozent der Baukosten. Der Antrag für den rund 10 Kilometer langen Radschnellweg Dresden-Neustadt - über Klotzsche nach Langebrück ist gestellt.

"Und jetzt sind wir im Fokus, mit zwei Wegeabschnitten", erklärt Pecherz aus Liegau-Augustusbad: "Wir streben einen Straßenbegleitenden Radweg zwischen Langebrück und Radeberg an. Es gab 2014 und 2019 eine Radwegeplanung des Sächsischen Wirtschaftsministeriums. Priorität hat der Radweg Liegau - Lotzdorf erhalten, wegen der Schule." Zudem wurde auch der Radweg-Abschnitt zwischen Liegau und Langebrück als "voranging" eingestuft, offensichtlich wegen der Initiativer durch engagierte Radfahrer aus dem Dresdner Norden.

Einwohnerversammlung für Radweg geplant

Da beim Landesamt für Straßenbau und Verkehr scheinbar weiterhin ein Mangel an Radwegeplanern herrscht, wurde für die Planungsarbeiten nun auch die "LISt" Gesellschaft für Verkehrswesen und ingenieurtechnische Dienstleistungen hinzugezogen, sagt Pecherz. "LISt ist mit den Planungen fertig für den Abschnitt zwischen Liegau-Augustusbad und Lotzdorf und es wird in Kürze gemeinsam mit dem Oberbürgermeister Frank Höhme eine Einwohnerversammlung geben, wo den Anwohnern alles erklärt wird", erklärt Pecherz den Stand.

Zwischen Liegau und Lotzdorf werde aber vorerst ein normaler Radweg und kein Radschnellweg gebaut, diese Option werde man sich aber offen halten, betont der Ortsvorsteher. Pecherz hofft, dass seitens der Anwohner, Eigentümer und Pächter kein Widerspruch gegen den neuen Radweg eingelegt wird.

Weil es voraussichtlich noch mehrere Jahre dauern wird, bis die Radler diese neue Rote nutzen können, haben Liegauer, Langebrücker und der Sachsenforst gemeinsam beschlossen, bestehende Wald- und Feldwege so herzurichten, dass weit weg von Straßen, Radfahrer bereits jetzt von Langebrück nach Lotzdorf kommen.

Vier Kilometer bis Frühjahr 2024 fertig zum "Radeln"

Mit Schotter und Split wird derzeit der provisorische Radweg von Langebrück bis nach Lotzdorf bei Radeberg gebaut. An den Kosten beteiligen sich die Eigentümer, die Stadt Radeberg, der Sachsenforst und Dresden/Langebrück. Derzeit wird mit rund 90.000 Euro gerechnet.

Der Übergangs-Radweg soll überwiegend, je nachdem was das Gelände hergibt, 3,50 Meter breit werden und seitliche Sickergräben für das Regenwasser bieten. Im ersten Bauabschnitt der vier Kilometer langen Strecke wird der Weg vom Langebrücker Feriendorf bis zum Leichenweg in Liegau befestigt.

Der zweite Bauabschnitt soll im Herbst in Angriff genommen werden, dann vom Sportplatz in Liegau bis zur Röderbrücke am Klärwerk in Lotzdorf. Nach der Fertigstellung im nächsten Frühjahr 2024, können die Kinder zur Ludwig-Richter-Schule mit dem Rad fahren sowie zum Sportplatz und zur Tobiasmühle.

Auch für Rollator-Nutzer, Rollstuhlfahrer und Kinderwagen wird dieser provisorische Weg gefahrbar sein. Der Sachsenforst hat auch den Kuhweg, im Volksmund Kuhschwanz, bereits befestigt, sodass ein Anschluss an die Hauptwege der Dresdner Heide zum provisorischen Radweg besteht.

Provisorischer Radweg wird nicht beleuchtet

Pecherz betont aber, dass dieser provisorische Weg nicht beleuchtet werden kann, und somit für Kinder in der Dämmerung nicht empfehlenswert ist, und auch keine zügige Räumung, von zum Beispiel umgefallenen Bäumen erfolgen kann. "Darauf müssen sich die Menschen einstellen, wenn sie den Weg dann benutzen", so der Ortsvorsteher.

Auch Pkw und Motorräder dürfen dort nicht fahren, denn der Untergrund ist dafür nicht ausgelegt. Im ersten viertel Jahr nach der Fertigstellung sei der Weg noch sehr empfindlich, weil er aus Kostengründen nicht verdichtet werden kann. Darauf weist Pecherz hin.

Die Lebenszeit solcher befestigten Wege liegt je nach Pflege zwischen 10 und 15 Jahren. Dieser Übergangs-Radweg soll auch nach Fertigstellung des eigentlichen Radweges bestehen bleiben.