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45 Schüler starten am neuen Gymnasium

Weinböhla hat seine lang ersehnte Schule – die Hälfte der Schüler kommt aus Coswig, Radebeul und dem Umland.

Von Udo Lemke
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Mareen Morelli gestaltet die Kennenlernenstunde mit ihren Schülern. Derzeit unterrichten fünf Lehrerinnen und zwei Lehrer 45 Kinder. Schwerpunkte sind Sprachen und Sport - Astronomie gibt es als Konzeptfach.
Mareen Morelli gestaltet die Kennenlernenstunde mit ihren Schülern. Derzeit unterrichten fünf Lehrerinnen und zwei Lehrer 45 Kinder. Schwerpunkte sind Sprachen und Sport - Astronomie gibt es als Konzeptfach. © René Plaul

Weinböhla. Manche Kinder sind schon eine Stunde vor Unterrichtsbeginn da gewesen, andere haben die halbe Nacht kein Auge zugetan, erzählt Florian Foltin. Und auch die Eltern seien aufgeregt gewesen, ganz abgesehen davon, dass manche schon in der Zeit, als die Module für das Schulgebäude zusammengefügt worden sind, als Gassigehen mit dem Hund getarnte Erkundungsgänge zur neuen Schule unternommen hatten. Ja, und auch er selbst sei froh, dass alles so gut funktioniert habe: „Wir haben eine Punktlandung hingelegt, so dass der erste Schultag ohne Probleme beginnen konnte“, erklärt der Gründungsschulleiter des Freien Gymnasiums Weinböhla, wie sich die neue Schule offiziell nennt.

Seit Juni ist hier an der Köhlerstraße 53 ein Bau aus Modulen entstanden. Hinter ihm ist Erde für eine Grünfläche aufgeschüttet worden und hier tummeln sich die 45 Kinder jetzt in der Pause. Sie spielen Fußball, Tischtennis, Federball oder werfen sich Frisbee-Scheiben zu. Wüsste man nicht, dass das der erste Schultag ist, könnte man meinen, das sei hier schon immer so gewesen.

Mit zwei 5. Klassen startet das neue Gymnasium. Die Hälfte der Kinder kommt aus Weinböhla, die andere Hälfte aus anderen Orten wie Coswig und Radebeul, erklärt Schulleiter Florian Foltin. Und Weinböhlas Bürgermeister Siegfried Zenker (CDU), der zur Eröffnung eine große Zimmerpflanze fürs Schulhaus mitgebracht hat, ist sich sicher, dass das neue Gymnasium eine Lücke in der Schullandschaft des Kreises schließt. Sowohl die für die Schulnetzplanung verantwortliche Kreisverwaltung als auch das zuständige Dresdner Schulamt und auch das Kultusministerium hätten einen zusätzlichen Bedarf von zwei Zügen trotz Erweiterung des Meißner Gymnasiums Franziskaneum attestiert.

„Es ist ein langer Weg gewesen“, so Bürgermeister Zenker, „dass die Baugenehmigungen so schnell erteilt worden sind, zeigt, dass alle Beteiligten den Willen hatten, die neue Schule schnell eröffnen zu können“. Perfekt wäre es, wenn nun noch die für nichtstaatliche Schulen in Sachsen vorgeschriebene Wartefrist von drei Jahren verkürzt werden würde. Dann würden Fördergelder des Landes schneller fließen und der eigentliche Bau der Schule könnte umgehend beginnen, so Schulleiter Florian Foltin.

Geplant ist ein Gebäude für später einmal 420 Schüler mit eigener Küche und Mensa und einer Sternwarte auf dem Dach. Dazu eine große Drei-Feld-Sporthalle, die nicht nur dem sportlichen Profil des Gymnasiums zugutekommen soll, sondern auch zahlreichen Vereinen in Weinböhla. Insgesamt plant der Schulträger - das in Leipzig ansässige Bildungsunternehmen Rahn Education - Investitionen von mindestens 13 Millionen Euro an der Köhlerstraße.

Schulleiter Florian Foltin (r.) und Bürgermeister Siegfried Zenker hoffen, dass 2022 der Bau von Schulhaus und Sporthalle beginnen kann.
Schulleiter Florian Foltin (r.) und Bürgermeister Siegfried Zenker hoffen, dass 2022 der Bau von Schulhaus und Sporthalle beginnen kann. © René Plaul